Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 28

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doch, sehr spektakuläre Erfolge gibt, wie wir zum Beispiel bei „Red Bull“ gesehen ha­ben. Wobei ich glaube, dass wir dieser Firma auch von diesem Platz aus zu diesem her­vorragenden Erfolg gratulieren sollten, den sie für Österreich erzielt hat.

Nehmen Sie jetzt wirklich allen Ernstes in Kauf, dass durch diese Streichung der 28 Mil­lionen € dem Wissenschafts- und Technikstandort großer Schaden zugefügt wird?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Wie ich schon gesagt habe, geht es hier nicht um einen Kahlschlag. Mir ist es wichtig, dass die Einrichtungen, die wirklich exzellente Forschungsleistungen erbringen, natürlich weiter bestehen, dass man aber eben schaut, welche dieser Einrichtungen man besser in be­stehende Strukturen integrieren kann, zum Beispiel Universitäten oder auch die Öster­reichische Akademie der Wissenschaften. Außerdem sollen, wie gesagt, natürlich auch EU-Rückflüsse gesichert bleiben.

Die Einrichtungen, die wirklich gut sind, wird es auch weiterhin geben, die brauchen wir auch in der österreichischen Hochschullandschaft. Ich glaube, man muss hier sehr wohl differenzieren. Nur möchte ich eben von diesem Instrument der Basisförderung weg, weil ich es heute für nicht mehr zeitgemäß halte.

Es zeigt sich auch – wieder ein Blick über die Grenze – insgesamt in Europa und inter­national ein stärkerer Trend zur Zusammenführung von solchen Einrichtungen, zur Kon­zentration solcher außeruniversitärer Einrichtungen. Bei uns hat das 2002 etwa auch die Ludwig Boltzmann Gesellschaft betroffen, eine Reform, wo die kleinen Strukturen stär­ker zusammengefasst wurden zu schlagkräftigen Einrichtungen.

Im Moment gibt es auch an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einen solchen Reformprozess, wo man wirklich schlagkräftigere Institute schaffen will. Also mehr kritische Masse für mehr Effizienz, für mehr Sichtbarkeit und Sicherstellung von Exzellenz.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Mayer.

 


Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Auch ich muss mich der Meinung meiner Vorredner anschließen, dass durch die radi­kale Streichung der Basissubventionen im außeruniversitären Forschungsbereich ein wichtiges, nachhaltiges und innovatives Reservoir zerstört würde. Sie haben schon auf zahlreiche EU-Projekte hingewiesen, die nur Förderungen bekommen, weil sie eben genau diese Institute machen. Ich weiß von Instituten, mit denen ich öfter zu tun ha­be – ob das die Bodensee Akademie, das Konrad Lorenz Institut oder das Österrei­chische Ökologie Institut ist –, dass diese Bereiche tatsächlich großen Schaden erlei­den, wenn wir hier nicht rechtzeitig die Bremse ziehen. In Deutschland etwa haben ja die Max-Planck-Institute gezeigt, welch wichtige Einrichtungen sie sind und welch intellek­tuelle Konkurrenz sie auch zu den Universitäten darstellen.

Daher meine Frage: Was ist der Grund für die Geringschätzung der nicht an universitä­re Einrichtungen gebundenen Forschung? Was ist Ihre Alternative? Und vor allem: Was sind die forschungspolitischen Überlegungen Ihrerseits?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Das ist überhaupt keine Geringschätzung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Ich schätze die Qualität, die an vielen dieser Institute stattfindet, aber eben nicht an allen, und wir müssen im Bereich der Forschung auf Qualität abstellen.

Sie haben Max-Planck-Institute angesprochen. Das sind großartige Einrichtungen – ich war ja selbst drei Jahre an einem Max-Planck-Institut –, aber da muss man auch eines


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