Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 29

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sagen: Die Max-Planck-Institute werden befristet eingerichtet, und wenn sie die Leistung nicht bringen, dann sind sie nach Ablauf der Befristung weg.

Bei uns wurde dieses Instrument der Basissubvention nie so gesehen, sondern das war eine Basisfinanzierung für viele Einrichtungen, die nicht die notwendige Qualität brin­gen. Da wurde nach einer bestimmten Zeit aber nicht gesagt, es wird nicht mehr wei­terfinanziert. Das muss man auch sehen. Das wird bei der Max-Planck-Gesellschaft und auch bei anderen erfolgreichen derartigen Forschungsgesellschaften anders gehandhabt als in Österreich.

Ich möchte wirklich dorthin kommen, dass Exzellenz natürlich bei der Forschung im Vordergrund steht, denn das ist in der Forschung ganz wichtig. Ich möchte künftig eben Forschung nicht mit der Gießkanne finanzieren, sondern ich möchte, dass wir uns in Österreich auf unsere Stärkefelder konzentrieren. Die haben wir ja. Wir haben super For­schungsbereiche in Österreich. Konzentrieren wir uns doch darauf, dass wir dort sicht­bar sind, dass wir dort exzellent sind!

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordne­ter Schmuckenschlager.

 


Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Geschätzte Frau Bundesmi­nister! Sie haben angekündigt, die Förderungen für außeruniversitäre Forschung auf neue Beine stellen zu wollen. Können Sie uns diese neuen Strukturen näher erläutern? Was können sich insbesondere die außeruniversitären Einrichtungen und Vereine erwarten, wenn Sie die bisherige Basisförderung einstellen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Die Ba­sisförderung wird eben auf völlig neue Beine gestellt. Ich möchte zu einem neuen Ins­trument der Forschungsförderung kommen – das habe ich ja bereits angesprochen –, und es wird künftig sechs Säulen bei der Förderung der außeruniversitären Forschung geben.

Das sind zum einen drei institutionelle Säulen, nämlich die Österreichische Akademie der Wissenschaften, die Ludwig Boltzmann Gesellschaft und das Institute of Science and Technology Austria, das übrigens erst heuer Sponsoringgeld in Höhe von 10 Millio­nen € bekommen hat. Also Sponsoring in solchen Höhen ist in Österreich durchaus auch möglich.

Neben diesen drei institutionellen Säulen möchte ich künftig auch drei thematische Säu­len etablieren. Ich habe bereits angesprochen – erstens – die Anreizbildung zur Integra­tion von Forschungsexzellenz in bestehende Einrichtungen. Also da geht es um Inte­gration von außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Exzellenzbereich an Univer­sitäten und um die Akademie der Wissenschaften. Da gibt es auch einen finanziellen An­reiz für diese Anbindungen und da laufen bereits sehr vielversprechende Gespräche. Viele Universitäten sind sehr wohl bereit, einzelne Institute quasi aufzunehmen. Aber, wie gesagt, da fließt natürlich auch Geld mit. Wir übergeben nicht „Trojanische Pferde“ an die Universitäten, sondern da gibt es natürlich auch finanzielle Anreize.

Zweitens: Sicherung der EU-Rückflüsse im Bereich Geistes-, Sozial- und Kulturwissen­schaften. Auch das habe ich schon angesprochen.

Drittens: Stärkung der Forschungsinfrastruktur im Bereich Geistes-, Sozial- und Kultur­wissenschaften.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Scheibner.

 


Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Frau Bundesminister, Sie haben jetzt leider wieder bestätigt, dass Sie in Zukunft nur mehr einige Große fördern möchten bei der For-


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