Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll85. Sitzung / Seite 151

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Mag. Cortolezis-Schlager zu Wort. Ich stelle die Uhr auf 5 Minuten. – Bitte.

 


16.35.42

Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Frau Vorsitzende! Werte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Über weite Strecken habe ich jetzt den Eindruck gehabt, dass es schon eine ÖVP-Alleinregierung gibt. – Dieses Ziel verfolgen wir (Abg. Dr. Grünewald: Da seid ihr noch weit weg!), aber derzeit sind wir noch in einer Koalition.

Ich sage Ihnen, was eine ÖVP-Alleinregierung bringen würde (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP): 10 Milliarden vom Koralmtunnel in den tertiären Bereich. Natürlich wünsche ich mir das, aber ich bin realistisch und ich bin in dieser Koalition. (Abg. Grosz: Stellen Sie den Koralmtunnel in Frage?)

Den Koralmtunnel stelle ich zugunsten des tertiären Bereichs in Frage, Herr Kollege. (Abg. Ing. Westenthaler: Hallo!) Aber ich möchte jetzt gerne auf einige Punkte, die heute in der Diskussion gekommen sind, eingehen. (Anhaltende Zwischenrufe.) – Ich weiß, die Aufregung ist groß, ich möchte jetzt aber gerne zum Hochschulbereich zurückkommen und zuerst einmal einige Dinge zurechtrücken. (Abg. Grosz: ... Koralmtunnel in Frage! Blasphemie! – Abg. Petzner: Ihr seid ein chaotischer Haufen!)

Erstens: Wir haben für die Universitäten eine klare Leistungsvereinbarung bis zum Jahr 2012. Wir reden daher – wenn – über den Zeitraum ab dem Jahr 2013.

Zweitens: Studium, Beruf und politische Tätigkeit lassen sich miteinander verbinden – das war bei mir schon vor 25, 30 Jahren so und das war jetzt auch bei unserem Sohn so.

Was hat das zur Folge? – Das hat zur Folge, dass man während seines Studiums schon berufstätig ist und Erfahrungen sammelt und daher nach Ende seines Studiums mit ei­nem doppelt so hohen Einstiegsgehalt rechnen kann.

Unser Sohn hat 2009 zu arbeiten begonnen und hat, nachdem er sein Studium zum Teil mitfinanziert hat, Frau Kollegin Glawischnig, im Jahr 2009 ein doppelt so hohes Ein­stiegsgehalt gehabt, weil seine Berufstätigkeit während des Studiums angerechnet wurde.

Tun Sie daher nicht so, als wären Studium und Beruf verfeindet. Das sind zwei Seiten ei­ner Medaille, die zusammengehören, wohlwollend zusammengehören, sie erhöhen näm­lich die Berufsfähigkeit des Betreffenden, sie erhöhen sein Gehalt und sie verringern sein Arbeitslosenrisiko. (Beifall des Abg. Prinz.) Vielleicht können Sie das Ihren Kolleginnen und Kollegen auch einmal mit auf den Weg geben.

Ich möchte an dieser Stelle auch gerne einen Schmäh entzaubern. Sehr geehrte Kolle­ginnen und Kollegen im grünen Teil (Abg. Grosz: Im Hooligan-Sektor!), Sie kennen die wissenschaftlichen Studien und Sie sind auch in der Lage, Studien auszuwerten. Alle Studien – international und national –, alle Bildungsexperten dieses Landes und auf in­ternationaler Ebene zeigen uns, dass wir international Nachteile haben, weil wir kein ge­regeltes Zugangsmanagement haben, weil wir keine Studienbeiträge haben, weil wir einen zu geringen Privatfinanzierungsanteil von Wirtschaft, von Studierenden und dem­nach auch eine schlechte Bildungsfinanzierung haben. (Zwischenruf des Abg. Dr. Grü­newald.)

Sie wissen ganz genau, dass im gesamten angelsächsischen Bereich das Diversity-Mo­dell im Aufnahmeverfahren geregelt wird und dazu führt, dass die soziale, ethnische und geschlechtliche Ausgewogenheit beim Aufnahmeverfahren bereits geregelt wird und zu besseren Regulierungen führt als derzeit an unseren Universitäten. Sie wissen, dass un­sere Fachhochschulen, die sich die Studierenden aussuchen können, dadurch auch zu einem besseren Mix kommen. (Abg. Dr. Grünewald: Weil sie regional ...!)

 


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