Sie, meine Damen und Herren, haben den Abbau von Doppelgleisigkeiten versprochen, sprich Verwaltungsreform! – Wir wissen doch, dass Sie die Verwaltungsreform scheuen so wie der Graf Dracula das Sonnenlicht.
Sie, meine Damen und Herren, haben Kontrolle versprochen! – Das, was Sie jetzt liefern, ist vielleicht eine Kontrolle in der Art, wie man in Irland oder in Griechenland die Staatsfinanzen kontrolliert hat. Aber mit dem, wie effiziente Kontrolle funktioniert, hat das überhaupt nichts zu tun!
All das sind Bereiche, meine Damen und Herren, wo dieses Projekt voll und ganz in die Hose gegangen ist!
Kollege Cap, meine Damen und Herren, ist ein gutes Beispiel, und ich möchte ihn zum Abschluss meiner Rede zitieren. Er hat gesagt – da hat das Ding noch einen anderen Namen gehabt, nämlich nicht Transparenzdatenbank, sondern Transferkonto, aber es ist dasselbe –:
„Vergessen wir das Transferkonto. Denn das Transferkonto ist kein Beitrag für mehr Gerechtigkeit, kein Beitrag für Verteilungsgerechtigkeit, kein Beitrag im Kampf gegen Missbrauch und kein Beitrag, wenn jemandem Leistungsgerechtigkeit ein Anliegen ist. Und das Transferkonto ist auch kein Beitrag für eine Verwaltungsreform.“ – Zitatende.
Ja, meine Damen und Herren, genau deshalb, weil es so ist, gibt es auch heute die Zustimmung von der SPÖ. (Beifall bei der FPÖ.)
11.10
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steindl. – Bitte.
11.10
Abgeordneter Konrad Steindl (ÖVP): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungsbank! Sehr verehrte Damen und Herren! Weil wir in Österreich eine der besten Beschäftigungssituationen in Europa haben, weil wir die geringste Arbeitslosigkeit haben, weil wir doch ein gewisses Wachstum aufweisen können und weil wir im europäischen Einklang an der wirtschaftlich guten Situation und Entwicklung der europäischen Länder am besten mitwirken, können wir uns erlauben, entsprechende Sozial- und Transferleistungen in diesem Land zu gewähren.
Es werden immerhin über 78 Milliarden € an Sozial- und Transferleistungen gewährt, zusätzlich 15 Milliarden € an Förderungen und Subventionen, und da ist es angebracht, dass man mit Hilfe einer Transparenzdatenbank die Gelder kanalisiert, dass man schaut, wohin denn die Gelder fließen, dass man die Strukturen entsprechend festhält und dass man auch den Bürgern klarmacht, welche Wirkung Sozialsysteme eigentlich haben.
Ich habe hier, meine sehr geehrten Damen und Herren, eine Aufstellung von Einkünften von drei Familien mit jeweils zwei Kindern, 10 und 14 Jahre alt.
Die erste Familie hat 950 € monatliches Brutto-Erwerbseinkommen, und mit allen Transferleistungen hat sie ein verfügbares Familieneinkommen von monatlich 2 325 €.
Die zweite Familie, mit selbem Familienstand, hat 1 900 € brutto. Das verfügbare Familieneinkommen beträgt mit allen Transferleistungen 2 540 €.
Und die dritte Familie hat bei 3 800 € Brutto-Einkommen ein verfügbares Famlieneinkommen von 3 079 €.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, das kann in Zukunft der Einzelne in der Transparenzdatenbank abfragen. Und wir, die Regierungsverantwortlichen und die politisch Verantwortlichen, haben die Möglichkeit, über diese Strukturen aus den verschiedenen Förderungen und Subventionen entsprechende Schlüsse zu ziehen und entsprechend gegenzusteuern.
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