Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 179

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17.54.36

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Meine Damen und Herren! Kollege Glaser hat zuletzt das Smart Metering an­gesprochen. – Ich glaube, es wird sich auszahlen, weil die Herausforderungen, die wir in den nächsten Jahren zu meistern haben werden, Smart Metering notwendig ma­chen. Denken Sie etwa daran, meine Damen und Herren, dass in den nächsten Jahren immer mehr Menschen auf Elektromobilität umsteigen werden, und wenn man Smart Grids, wenn man Smart Metering verfolgt, dann weiß man, dass die Möglichkeit be­steht, dass diese vielen Elektroautos, die in Österreich unterwegs sein beziehungswei­se auch in den Garagen stehen werden, sozusagen als Pufferspeicher dienen werden, um Spitzen abdecken zu können.

Diesbezüglich hat es ja in den letzten Jahren kaum Fahrzeuge gegeben, die marktreif gewesen wären; das waren wirklich nur sehr wenige. Jetzt aber gibt es diese Fahrzeu­ge auf dem Markt. Ich glaube gar nicht, dass die Menschen deswegen umsteigen wer­den, weil sie so ganz besonders umweltbewusst sind, und dass sie deswegen Mehr­kosten in der Anschaffung in Kauf nehmen werden, sondern ich glaube, dass die Men­schen ganz einfach deswegen umsteigen werden, weil in Zukunft diese Autos immer günstiger werden. Das sehen wir ja schon jetzt bei einem Modell, das auch Denzel im­portiert, mit Stromkosten von etwa 2 € auf 100 Kilometer, wobei man auch dazusagen muss: volles Drehmoment in jedem Drehzahlbereich des Motors. Sie sehen also: Es gibt sehr viele Vorteile.

Übrigens könnten wir schon jetzt mit jener Energie, die in Österreich aus Windkraft er­zeugt wird, Elektromobilität in Österreich flächendeckend ermöglichen. Das heißt, Ös­terreich als zukunftsorientiertes Land wäre durchaus in der Lage, in diesem Bereich autark zu werden, was ein ganz, ganz großer Fortschritt wäre. Und dazu brauchen wir eben auch Smart Grids und Smart Metering.

Ich bin der Meinung, dass man Investitionen in Smart Metering vorziehen und in Zeiten, in denen es eine erhöhte Arbeitslosigkeit gibt, in solche Maßnahmen investieren sollte. Ich habe auch in Gesprächen mit den Landesenergieversorgern gesagt, dass es sinn­voll wäre, wenn sich der Bund im Bereich dieser Investitionen beteiligen würde, weil das alles eben auch den Arbeitsmarkt entlastet. (Abg. Dr. Lichtenecker: Das können sich die Unternehmen selber leisten!)

Was das ElWOG anlangt: Anbieterwechsel ist etwas ganz Wichtiges für einen freien Kunden, dass er leichter als bisher die Möglichkeit hat, ohne höhere Gebühren den An­bieter zu wechseln, dass es eine ganz klare Trennung zwischen dem Erzeuger und demjenigen, der das Netz betreibt, gibt. Nicht alle haben mit diesem Weg große Freu­de, ich unterstütze ihn aber sehr.

Es gibt natürlich viele Interessengruppen, die vorstellig werden, die ihre Ideen, ihre ei­genen, persönlichen Interessen oder Interessen der Unternehmen in dieses Gesetz ein­binden wollen. Bei den Vorrednern habe ich einige Kommentare gehört, die ich eins zu eins von diesen Interessenvertretern gehört habe, die hier von manchen heruntergebe­tet wurden.

Ich bin der Meinung, dass es notwendig ist, diese Beschlussfassung zu setzen, und ich bin auch der Meinung – wir werden später über einen Abänderungsantrag sprechen –, dass es notwendig ist, bei Infrastrukturinvestitionen darauf zu achten, dass Interessen, die die Energieautarkie in Österreich betreffen, nicht unter den Tisch gekehrt werden. Auch das muss ein öffentliches Interesse sein, wenn es darum geht, die Menschen in Österreich mit heimischer und erneuerbarer Energie zu versorgen.

Was den Bau von Pipelines anlangt, glauben auch wir, dass es nicht sinnvoll ist, in ei­ne Technologie zu investieren, die in Wirklichkeit keine große Zukunft hat.

 


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