Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll90. Sitzung / Seite 70

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Sachlichkeit aufzubringen – die Menschen in unserer Heimat und schließlich wir alle haben uns das verdient. Zu diesem Schritt lade ich Sie sehr herzlich ein. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Grosz: Schönen Urlaub in Lech! – Abg. Ing. Westenthaler: Treffen wir uns in Kitzbühel?!)

12.32


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Fürntrath-Moretti. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


12.32.19

Abgeordnete Adelheid Irina Fürntrath-Moretti (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Ich kann Sie beruhigen, Herr Abgeordneter: Ich fahre nicht nach Kitzbühel, ich fahre nicht mehr Schi, ich arbeite um die Weihnachtszeit. (Abg. Ing. Westenthaler – auf die Regierungsbank weisend –: Der da hinten! Der hinter Ihnen!)

Einige meiner Vorredner haben es ja schon angesprochen: Die Krise ist nicht vorbei. Das sehen wir nicht nur bei uns in Österreich, sondern auch in Europa. Das Unter­nehmen Österreich hat diese Krise relativ gut gemeistert. Damit das auch so bleibt, muss das Unternehmen Österreich sparen – mit Augenmaß – und auch sehr klug investieren.

Dass es natürlich unterschiedliche Meinungen auf dem Weg dahin gibt, liegt in der Natur der Sache. Der Standort bestimmt ja – wie wir wissen – den Standpunkt. Herr Cap hat in seiner Rede gesagt, es wäre klug, ein bisschen Historie einzuarbeiten! – Sie haben völlig recht. Ich lebe auch in der Geschichte, in der gleichen Zeit wie Sie. Sie sind vielleicht ein oder zwei Jahre älter. Blicken wir zurück in der Geschichte! 1970, Regierung Kreisky, Alleinregierung: Was war damals? – Kreisky hat gesagt – Zitat –: Mir ist eine Million Schulden lieber als ein Arbeitsloser! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Damit begann aber das hemmungslose Schuldenmachen für diese Republik, ver­gessen wir das nicht! (Ruf bei der SPÖ: Schwachsinn!) Und die FPÖ hat geholfen, die haben das noch unterstützt. Das müssen wir uns immer wieder vor Augen führen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Es kann nicht sein, dass wir die Zukunft auf Schulden und zu Lasten unserer Kinder und Kindeskinder aufbauen. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Schauen Sie sich einmal die Zahlen an in der Schuldenentwicklung!) Österreich ist zu einem Wohlfahrts­staat geworden, und das ist auch gut so.

Für uns als ÖVP steht völlig außer Streit: All jene, die unsere Hilfe und unsere Unterstützung brauchen, werden sie auch bekommen. Aber all jene, die glauben, sich in unserem Sozialstaat in der Hängematte zurücklegen zu können, werden wir auffordern, adäquat ihre Leistung zu erbringen. (Abg. Dr. Lichtenecker: Was ist mit den Entwicklungsländern? – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Familien mit drei Kindern, mit vier Kindern in der Hängematte?)

Vergessen wir nicht – es wurde heute schon ein paar Mal gesagt –: Finanziert wird das Ganze durch den Steuerzahler. – Das ist richtig, und ich bin sehr froh, dass einige Abgeordnete das schon gesagt haben. Bisher hat man ja auf denjenigen, der die Steuern bezahlt, vergessen. Wir tun ja alle brav umverteilen.

Tatsache ist, die Hälfte der österreichischen Bevölkerung, die arbeitet, zahlt keinen Cent an Einkommensteuer oder an Lohnsteuer. (Zwischenruf der Abg. Binder-Maier.) Und von der restlichen Hälfte, die Steuern zahlt, zahlt ein Fünftel 80 Prozent des Steueraufkommens – 80 Prozent!

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite