Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 109

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Wo hat es denn einen Masterplan in Bezug auf den Betrieb gegeben? Ihr könnt doch nicht 40 Millionen € in die Hand nehmen und dort ein großes Zentrum errichten, aber schon im ersten Jahr des Betriebes ist nicht sichergestellt, dass die Betriebskosten in irgendeiner Form gedeckt werden können!

Betriebskosten heißt in diesem Fall und unter anderem auch Trainerkosten. Wie soll dort ein Tischtenniszentrum bestehen können, wenn die Trainerkosten nicht auch durch Bun­desmittel mitfinanziert werden? Was glauben Sie denn, wer das zahlen soll?! Das hätte doch wohl in der Logik dieses ganzen Modells drinnen sein sollen, wenn man das för­dert und der Minister hergeht und sagt, wir zahlen Millionen für die Errichtung, dass man dann nachher auch weiß, dass das Ding in irgendeiner Form funktionieren kann.

Ich bin echt erschüttert gewesen über die mehrfache Antwort, es gebe keine Betriebs­kosten. Betriebskosten gäbe es dann, wenn man zum Beispiel beim ASKÖ oder bei der SPORTUNION dabei wäre. Da gibt es nämlich sehr wohl Trainergelder, die dorthin fließen. Das Problem dürfte nämlich offensichtlich auch sein, dass das kein Bereich ist, in dem es sozusagen gewachsene Strukturen gibt.

Ich bin sehr gespannt darauf, wie wir nächstes Jahr um diese Zeit dastehen werden und ob dieses Modell, das meiner Meinung nach vorbildhaft für Österreich sein könnte, tatsächlich betrieben werden kann – oder ob es dort zu einem Finanzierungs-GAU kommt, wie es derzeit ausschaut.

Dass die Hallenfinanzierung jetzt noch einmal vom Bund aufgefettet wird, ist okay, aber das ist ein anderes Kapitel. Dort aber eine Trainingshalle hinzustellen, wo klar ist, dass man dort keine Einnahmen in einem bestimmten Maße lukrieren kann und man nach­her sagt, man zahlt keine Betriebskosten, das ist für mich völlig unverständlich und meiner Überzeugung nach ein völlig falsches Modell von Sportförderung. (Beifall bei den Grünen.)

4.12


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Markowitz.– Bitte.

 


4.12.56

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Herr Bundesminister Darabos, Fakt ist: Das Bundesheer wurde letztes Jahr zu Tode gespart. Hier muss man entweder Geld in die Hand nehmen oder ein attraktives Be­rufsheer ins Leben rufen, denn die Miliz ist quasi nicht mehr einsatzfähig.

Wenn man sich das Budget anschaut, dann sieht man, dass, was die Infrastruktur und vor allem die Kasernen betrifft, vom Jahr 2010 auf das Jahr 2011 10 Millionen € einge­spart werden sollen. Auch bei den Personalkosten ist ein Rückgang zu verzeichnen.

Daher: Wir brauchen ein attraktives Berufsheer, sodass nicht 26 000 Menschen, die jährlich beim Bundesheer ausgebildet werden, quasi in einem Beruf ohne irgendeine Zielvorstellung landen. Was sollen diese Menschen danach tun?!

Wir brauchen, wie ich meine, ein Berufsheer von 15 000 Leuten, die auch im Katastro­phenschutz einsatzfähig sind. Das wäre der richtige Weg.

Herr Bundesminister, Sie wissen das ja selber, und wenn man Ihre Ausführungen der letzten Wochen und Monate gehört hat, ist man verpflichtet, an dieser Stelle zu sagen, dass es in den nächsten Jahren in die richtige Richtung gehen muss und dass wir, wie gesagt, ein schlagkräftiges Berufsheer brauchen. Effizient, leistungsfähig und natürlich nicht zu teuer soll dieses sein.

Zum Thema Sportförderung: Ja, es ist schön, dass es hierfür mehr Mittel gibt, und wir wissen auch, warum: Weil die Leute beim Lotteriespiel mehr Geld ausgeben – und da­her gibt es dann auch für die Sportförderung mehr, was natürlich begrüßenswert ist.

 


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