nigstens von
außen in irgendeiner Form Bewegung kommt. (Abg. Mag. Gaßner:
Jetzt redet der Richtige davon, dass etwas uralt ist!) Jedenfalls,
die Gesamtschule der
10- bis 14-Jährigen, das soll das Programm sein, das soll das sein, was
hier durchgesetzt werden soll.
Dazu eine freiheitliche Position: Wir unterstützen jede Verbesserung der Hauptschule als Regelschule im gesamten ländlichen Bereich – auch wenn sie in Zukunft Mittelschule heißen soll oder kann –, und zwar gerade im ländlichen Bereich mit der Möglichkeit der Durchlässigkeit bis zur Matura und bis zum Studium, jedoch nicht unter Aufgabe des Gymnasiums in der Langform. Es muss beides, ein durchlässiges, ein gegliedertes Schulsystem, nach wie vor erhalten bleiben – mit der Chance für alle. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Gaßner: Eine Elite brauchen wir doch noch! )
Über die reine Gesamtschule sagt Konrad Paul Liessmann: „Eine gemeinsame Schule mit demotivierten Lehrern wird eine katastrophal schlechte Schule sein.“
Oder ein anderes Zitat von Bernhard Seier: Führt man eine Gesamtschule ein, würde das dazu führen, dass jeder, der es sich finanziell leisten kann, seine Kinder in eine Privatschule schicken wird.
Das wollen wir verhindern. (Abg. Mag. Gaßner: Sind Sie für den sozialen Ausgleich? – Abg. Mag. Josef Auer: Sind Sie für soziale Gerechtigkeit?) Wir wollen auch die Möglichkeit haben, dass sich Eltern ein Bildungssystem aussuchen können, ohne über eine dicke Brieftasche zu verfügen. (Abg. Mag. Josef Auer: Warum seid ihr dann dagegen?) Aber das wollen Sie nicht, denn wenn Sie es nämlich logisch weiterdenken, dann müssen Sie gleichzeitig, wenn Sie diese Gesamtschule einführen wollen, sämtliche konfessionellen oder andere Privatschulen in diesem Altersbereich ebenfalls abschaffen. Und das möchte ich mir ebenfalls anschauen.
Wenn in einem Land die Gesamtschule öffentlich und generell eingeführt ist, so wie in Frankreich, in England, in den USA, wohin gehen dann ... (Abg. Dr. Matznetter: Finnland!) Zu Finnland kommen wir noch, Kollege Matznetter. Seien Sie nicht so ungeduldig! Ich werde mich schon damit beschäftigen. Aber gerade dort sieht man, wo die soziale Ungerechtigkeit hingeht. Dort geht man ins katholische Lycée, ins britische Internat oder in die teure Privatschule in den USA, damit die Kinder dort eine andere Bildung bekommen. (Abg. Dr. Matznetter: Aber nicht zum Schaden der Kinder!) Also was zum Schaden der Kinder ist, da bin ich mir bei Ihrer Art der Bildungspolitik nicht ganz sicher, ob das nicht genau der Hauptpunkt wäre. (Beifall bei der FPÖ.)
Tatsache ist auch, dass interessanterweise genau die, die das gegliederte Schulsystem am meisten ablehnen, dann sogar ihre Kinder selbst in die Privatschulen schicken. Fragen Sie einmal Ihren Altkanzler Gusenbauer, wo der sein Kinderl hinschickt, oder fragen Sie einmal die Frau Stoisits, die Frau Volksanwältin, wo die ihre Kinder hinschickt. Es sind alles die teuren Privatschulen. So sieht es in Wahrheit aus!
Das wollen wir nicht. Wir wollen, dass auch ein Kind aus einem Arbeiterbezirk oder aus einer Bauernfamilie eine gute und eine gerechte Bildungschance erfährt und nicht letztlich die Brieftasche entscheidet. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich könnte Ihnen jetzt viele Zitate von Wissenschaftlern bringen, ich habe einen ganzen Ordner davon.
Ich sage Ihnen eines: Gerechte Schule ist eine Schule der Leistung, und das ist das Entscheidende. (Abg. Dr. Matznetter: Wer sagt etwas dagegen?) Es darf die Leistung nicht diskriminiert werden, wie zum Beispiel durch Liberalisierung oder Abschaffung der Notengebung, durch eine Geringschätzung von Wissen (Abg. Mag. Johann Auer: Wer sagt das?), durch eine Vernachlässigung solider Sprachkenntnisse – das ist in Österreich die deutsche Sprache – oder Verzicht auf Auswendiglernen oder zum Beispiel
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