Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 215

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Kopfrechnen. Eine Bildung braucht Inhalte und nicht nur die Methode im Vordergrund. Wir brauchen einen fachlich fundierten Schulunterricht und nicht einen Kompetenzer­werb. Ich bin nicht gegen fächerübergreifendes oder vernetztes Lernen, aber um etwas vernetzen zu können, braucht man auch Inhalte. Das Vernetzen von Nullsummen bringt nämlich überhaupt nichts. Daher ist auch der Inhalt wichtig. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Gaßner: Oje! Oje!)

Zum Schluss meiner kurzen Ausführungen: Wer nichts weiß, muss alles glauben. Wir wollen einen mündigen Bürger, und das nicht durch irgendeine linke Bildungspolitik, aus den Händen der verantwortungsvollen Eltern genommen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Dr. Matznetter: Also Volksschule! Da sind in der Bildung dann alle gleichberech­tigt! – Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

14.44


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mayer. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.44.40

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Minister! Ja, ich habe lange gebraucht. Ich habe eigentlich gedacht, es seien nur ein paar wirklich übriggebliebene christliche und zum Teil auch andere Gewerkschafter im Bereich der AHS, die noch so in der Vergangenheit hängen wie der Kollege Rosen­kranz. So was Ewiggestriges, wie hier vorgetragen wurde, habe ich lange nicht gehört. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Rosenkranz: Geh, geh, geh!)

Ich bedaure, ich habe Sie bisher für einen intelligenten Menschen gehalten, der zumin­dest das auch vertreten kann, was er hier sagt. (Abg. Dr. Rosenkranz: Alle anderen europäischen Länder können sehr gut damit leben!) Sie versprechen mir schon seit zwei Jahren, Sie kommen endlich mit Studien daher, die das belegen können. Sie ha­ben sie natürlich nicht. Aber das tut einfach so weh, das tut so weh, was Sie daher­bringen! (Abg. Dr. Rosenkranz geht mit einem dicken Ordner zum Rednerpult!) Ja, komm, komm! Ein bisschen schneller, Sie stehlen mir die Zeit. Geben Sie es her! (Abg. Dr. Rosenkranz – dem Redner den offenen Ordner hinhaltend –: Da schau! Das kannst du vorlesen!) Ja, legen Sie es hierher! Legen Sie es her da! Ich nehme es ger­ne mit. Lassen Sie es mir da! (Abg. Dr. Rosenkranz: Ich kopiere es! – Rufe und Ge­genrufe zwischen Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

Also das ist sowas von peinlich: Da kommt er her mit einem Bene-Ordner mit ein paar Zeitungskopien! Also bitte, sei mir nicht böse, Kollege Rosenkranz, so kann man nicht Bildungspolitik machen! Das tut sowas von weh, was Sie da aufführen. (Beifall bei der SPÖ.) Das ist nur noch peinlich, und das ist eines Bildungssprechers einer relativ gro­ßen Parlamentsfraktion nicht würdig. Das, was Sie dargelegt haben, ist nur noch pein­lich, ist ewiggestrig und ist Gott sei Dank überholt. Das ist einfach sowas von peinlich! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Rosenkranz: Sagen Sie etwas zur Sache!)

Das Zweite: Sie fordern ein Jahr der Bildungsarbeit. (Abg. Dr. Rosenkranz: Ihnen geht es nicht um Bildung!) Seit Claudia Schmied hier ist, tut sie nichts anderes, als Re­formen, zum Teil auch gegen massiven Widerstand, auf die Beine zu stellen. (Abg. Dr. Rosenkranz: Wieso wissen Sie das? Betreiben Sie Gehirnforschung?) Sie ist wei­ter dran, Schritt für Schritt, beginnend bei den kleineren Klassenschülerzahlen, bis hin zu kleineren Gruppen, bis hin zur neuen Matura, bis hin zu Bildungsstandards. (Abg. Dr. Rosenkranz: Wunderbar!) Die Liste ist unendlich lang. (Abg. Mag. Josef Auer: Er weiß es eh!)

Sie wissen das und reden wider besseres Wissen einen solchen Stumpfsinn daher.
Ich muss Ihnen das sagen. Das tut sowas von weh, und das in einem österreichischen


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