Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 295

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18.38.19

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Frau Bundesminister! Meine Vorrednerin Ursula Plassnik und viele andere haben ja schon darauf hingewiesen, dass der freie Hochschulzugang die von vielen von uns in ihn gesetzten Erwartungen über die letzten Jahrzehnte nicht erfüllt hat, und ich appelliere an uns, an Sie alle, dass wir gemeinsam im Wissen dessen das Beste für unsere Universitäten tun.

Wir wissen, dass das nächste Jahr für unsere Universitäten besonders schwierig wer­den wird. In etlichen Ländern Deutschlands wird die Schulzeit von neun auf acht Jahre verkürzt, gleichzeitig wird die Wehrpflicht ausgesetzt. Selbst wenn wir den Geldsack über die Universitäten ausschütten würden, wären diese nicht dazu in der Lage, einen völlig ungebremsten Zulauf von Studenten aus einem Land, das zehn Mal größer ist als Österreich zu verkraften und die Ausstattung mit Labors, mit gut ausgebildetem Per­sonal, mit Räumlichkeiten aus dem Stand zu bewältigen.

Deswegen mein dringender Appell: Überfordern wir gerade im kommenden Jahr unse­re Universitäten nicht auf eine Art und Weise, die sie nicht einmal mit allem Geld der Welt bewältigen können! Schaffen wir gemeinsam Rahmenbedingungen, die es den Uni­versitäten ermöglichen, tatsächlich die Aufgabe einer guten Ausbildung, einer exzellen­ten Forschung zu erfüllen!

Darum bitte ich wirklich inständig, weil ich keine Möglichkeit sehe, allein mit Geld die Zustände zu verbessern, geschweige denn wirklich gutzumachen.

Bei der Einführung der Studienbeiträge mögen viele von Ihnen ganz offensichtlich den Eindruck gehabt haben, wir wollen jetzt von Studenten Geld abkassieren oder es gehe darum, irgendjemanden dafür zu bestrafen, dass ohnehin mehr Menschen aus höhe­ren sozialen Schichten studieren dürfen. Dem ist nicht so. Das, was wir schaffen woll­ten und auch geschafft haben, war eine Ex-ante-Planbarkeit für die Universitäten, die auch ganz besonders wichtig ist.

Man kann nicht Studierende, die vielleicht gar nicht wirklich studieren wollen – auch die gibt es! (Abg. Dr. Pirklhuber: Es gibt auch Professoren, die nicht ... wollen!) –, einfach inskribieren lassen, die Unis mit den Inskribierten alleine lassen, sie aufgrund dieser völlig falschen Datenlage alles planen lassen und im Nachhinein draufkommen, dass nur 80 oder nur 70 Prozent von diesen Studenten eine Prüfung gemacht haben.

Wir müssen das andersherum schaffen. Wir müssen vorher wissen: Wer will wirklich studieren?, und für diejenigen Studierenden die besten Rahmenbedingungen schaffen. (Beifall des Abg. Amon.)

Das ist in Zukunft umso wichtiger, als wir gerade im Bereich von Forschung und Inno­vation auf eine verstärkte Zusammenarbeit auch zwischen den Universitäten und unse­ren Unternehmen bauen. Neben der finanziellen Mehrförderung bei der Forschungs­prämie und der finanziellen Aufstockung der FFG müssen wir verstärkt auf die Ko­operation zwischen Hochschulen und Wirtschaft setzen. Gerade für unsere KMU, die unsere Innovationskraft ausmachen, stellen wir für neue Forschungsprojekte mehr Geld in der FFG zur Verfügung – und auch sie sollen an eine Zusammenarbeit mit den Hoch­schulen hingeführt werden. Das ist nur mit besserer Planbarkeit auf den Universitäten überhaupt vorstellbar und möglich. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

18.41


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mayer. – Bitte.

 


18.42.01

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Man muss zu den Studiengebühren schon


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