Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 296

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eines sagen – und das ist im Rahmen dieser Debatte ganz wichtig –, nämlich dass da­mals, bevor die Studiengebühren eingeführt wurden, im Jahre 2001 noch das Budget für das Wissenschaftsministerium um fast genau diesen Betrag gekürzt wurde. Dann hat man sie eingeführt, und das war dann gedeckelt. Und als die Mehrheit dieses Hau­ses sie abgeschafft hat, hat man auch dafür gesorgt, dass genau die Mittel, die jetzt den Universitäten fehlen, aus dem Budget zufließen.

Also, diese Mittel fehlen nicht und können daher auch nicht als Steuerungsinstrument eingesetzt werden. Sie sind einfach auch ein sozialer Beitrag. Sie führen dazu, dass diese Bildungshürden nicht bestehen, die wir damit aus dem Weg geschafft haben. Es tut mir an und für sich leid. Ich schätze die Ministerin sehr – das ist nicht nur so dahin­gesagt! –, weil sie wirklich engagiert für ihre Anliegen eintritt und eine derjenigen ist, die sagt – und da würde ich bitten, dass sie alle diejenigen, die sie so sehr loben, auch dort unterstützen –, es ist wichtig und entscheidend, dass wir die Basis für die tertiäre Bildung, nämlich eine gemeinsame Ausbildung unserer kommenden Generation, schaf­fen, und ganz vehement die für eine gemeinsame Schule eintritt, weil sie ganz genau weiß warum.

Umso mehr würde ich ganz gerne sagen: Ja, suchen wir doch einen Weg! Aber für uns Sozialdemokraten ist dieser eingeschlagene Weg so wichtig und so entscheidend, dass wir – wie ich glaube – andere Lösungen suchen müssen, um aus dieser Situation herauszukommen.

Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang auch der Bereich der neuen Lehrerausbil­dung, wo Sie mit eine entscheidende Rolle spielen. Es sind sich eigentlich alle einig: Die neue LehrerInnenausbildung soll auf universitärem Niveau, auf tertiärem Niveau geschehen. Sie wissen, es gibt jetzt drei Möglichkeiten. Es kann nicht allein die Päda­gogische Hochschule sein, es kann nicht allein die Universität sein. Es gibt also eine Clustermöglichkeit, eine Zusammenarbeit zwischen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten. Es gibt die Möglichkeit, Fakultäten an den Universitäten oder auch eige­ne Pädagogische Hochschulen zu bilden, was aus meiner persönlichen Sicht – das sa­ge ich dazu – das einzig Richtige wäre.

Nach den ganzen Problemen, die wir jetzt im Zusammenhang mit den Universitäten diskutiert haben, wäre es gut und richtig, bei der neuen Lehrerausbildung ein klares Sig­nal zu setzen: Wir wollen den Schwerpunkt auf eine neue LehrerInnenausbildung set­zen und werden dort die besten Kräfte bündeln und eine gute Kombination zwischen einer Praxisausbildung, zwischen einer pädagogischen und didaktischen Ausbildung und einer sehr fachwissenschaftlichen Ausbildung finden! Ich glaube, das wäre wichtig. Da werden Sie ganz besonders gefordert sein.

Ich bitte Sie, auch dabei sehr engagiert – wie Sie es bisher gemacht haben – die Unter­richtsministerin zu unterstützen, denn wir brauchen die neue LehrerInnenausbildung in der Bildungspolitik so dringend wie einen Bissen Brot. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

18.45


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Peter Mayer. – Bitte.

 


18.45.25

Abgeordneter Peter Mayer (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ein Budget sanieren heißt auch sparen, aber nicht bei Wissenschaft und Forschung. Ich glaube, da sind sich alle Rednerinnen und Redner bei dieser Themengruppe einig. Man muss festhalten: Wir wollen in Österreich die besten Uni-Standorte, wir wollen die besten Lehrenden an den Unis und in der For-


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