Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 377

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kürzt werden soll, noch weiter. Bis 24 mit einem Studium fertig zu sein, ist in den meis­ten Fällen - auch aufgrund der Studienbedingungen - nicht möglich, d. h., viele würden ihr Studium abbrechen müssen.

Auch wenn mittlerweile von „Abrundungen“ gesprochen wird, so kann es nicht sein, dass mit dem vorgelegten Belastungspaket ein weiterer Rückgang der AkademikerIn­nenquote und der Frauen in Leitungsfunktionen an Universitäten riskiert oder sogar for­ciert wird.

41 Prozent der Studierenden bekommen schon derzeit keinerlei Förderung, also weder Familienbeihilfe, noch irgendeine andere öffentliche Unterstützung. Als Konsequenz dessen ist der Anteil der erwerbstätigen Studierenden zwischen 2006 und 2009 von 58 auf 62 Prozent gestiegen, 45 Prozent arbeiten mittlerweile während des ganzen Se­mesters. Die Hälfte der arbeitenden Studierenden klagt über die schwierige Vereinbar­keit von Studium und Beruf – 37 Prozent würden ihr Arbeitspensum gern reduzieren. Studienverzögerungen sind also vorprogrammiert. Dies geht aus der Studierenden So­zialerhebung 2009 hervor .

130 Millionen Euro würden den Studierenden durch Herabsetzung des Bezugsalters für die Familienbeihilfe gestrichen, rechnete die Österreichische Hochschülerschaft vor. 43.000 Studierende würden pro Jahr jeweils 2685,90 Euro verlieren - durch den Weg­fall der bisher 13 Mal ausgezahlten Familienbeihilfe und des Kinderabsetzbetrags von zwölf Mal 58,40 Euro. Weitere 106.000 fallen um die Auszahlung der 13. Familienbei­hilfe, die künftig gestrichen wird, um .

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, Studierenden den Anspruch auf Familienbei­hilfe weiterhin bis zum vollendeten 26. Lebensjahr zu gewähren.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Wurm. – Bitte.

 


11.00.36

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Frau Staatssekretärin! „Müssen Rabenmutter-Image abbauen. Unternehmen, die auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie setzen, sind Unternehmen der Zukunft. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist die große Herausforderung unserer Zeit. Fa­milie und Erwerbstätigkeit dürfen einander nicht ausschließen, sondern haben sich so zu ergänzen, dass eine befriedigende Lebensführung für alle möglich wird“ .– Dies sagt Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich. (Abg. Hörl: Stimmt ja alles!)

Das ist eine Offensive, wie sie die Familien, wie sie die jungen Frauen, die jungen Män­ner brauchen, weil das genau das ist, was wir – all jene, die lesen wollen, können und es sich dann auch noch merken können – aus all den Studien herausgelesen haben, nämlich dass Familien, Frauen, Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wollen; alles andere ist vorgestrig. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ. Abg. Zanger: Mehr als 60 Prozent wollen zuhause bleiben!)

Sehr geehrte Damen und Herren, genau darum geht es uns jetzt. Es geht um die Maß­nahmen, die vom Parlament und von der Bundesregierung gesetzt worden sind, näm-


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