Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 378

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lich zum Beispiel das einkommensabhängige Kindergeld. Zwei Drittel der Männer wol­len diese Art des Karenzurlaubes und des Kindergeldes in Anspruch nehmen. (Präsi­dent Neugebauer übernimmt den Vorsitz.)

Es scheitert aber oft noch am Bewusstsein. Da ist es wichtig – sehr wichtig! –, dass Unternehmen, dass der ÖGB, dass die Sozialpartner bewusstseinsbildende Maßnah­men setzen, damit wir auf europäisches Niveau kommen. Mindestens 30 Prozent der Eltern, der Väter sollen diese Möglichkeit in Anspruch nehmen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. Abg. Zanger: Mehr als 60 Prozent der Frauen wollen zuhause bleiben die ers­te Zeit, aber sie müssen es sich auch leisten können!)

Sehr geehrte Damen und Herren, was mich in diesem Jahr besonders gefreut hat, war, dass erstmals seit langer Zeit die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern zusammengegangen ist, dass also die Lohnunterschiede, die Einkommensunterschie­de geringer geworden sind. Es wäre auch wünschenswert, wenn im nächsten Jahr – und da zähle ich auch auf Sie, Herr Wirtschaftsminister – das Gleichbehandlungsge­setz dahin gehend novelliert wird, dass Einkommenstransparenz gegeben ist, um nä­her an das heranzukommen, was Einkommensgerechtigkeit bedeutet.

Was ich mir für die Frauen in unserem Land weiters wünsche, ist nicht nur, dass sie ar­beiten gehen können und dass die Kinder gut versorgt sind, in schönen, adäquaten, qua­litativ hochwertigen Bildungseinrichtungen, sondern auch, dass sie entsprechend ge­nug verdienen, Frau Kollegin Windbüchler-Souschill. Das ist mein Wunsch: dass man mit dem Einkommen auch auskommt. Dann braucht man nicht laufend über Förde­rungen zu reden. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. Abg. Dr. Gla­wischnig-Piesczek: Was wollen Sie uns sagen?)

Nächster wichtiger Punkt: Es wurde hier schon Verschiedenes über das „Kompetenz-Unwesen“ erzählt, das Österreich oft durchzieht. (Abg. Dr. Rosenkranz: In der Regie­rung ist es eher ein „Nicht-Kompetenz-Unwesen“!)

Die Kinderbetreuung etwa liegt in der Kompetenz der Länder. Ich würde schon lange dafür plädieren – und wir haben bereits Gesetzesvorschläge für ein Rahmengesetz in der Schublade –, dass endlich einmal Mindeststandards für ganz Österreich geschaf­fen werden. (Abg. Bucher: Heraus aus der Schublade! Gönnen Sie dem Vorschlag die Freiheit! Heraus damit!)

Wir in Tirol haben zum Beispiel die Möglichkeit, dass Kinder zwischen dem vierten und dem sechsten Lebensjahr gratis in den Kindergarten oder in eine Kinderbildungseinrich­tung gehen können. In Wien kann das Kind zum Beispiel ganzjährig ganztägig in eine Kinderbildungseinrichtung gehen. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Warum haben Sie das in der Schublade und nicht mit?) Aber es ist ganz unterschiedlich. Es ist in ländli­chen Gebieten nicht selten, dass Juli/August Sperrzeit für Kindergärten ist. Es ist nicht selten der Fall, dass die Kinder mittags vor verschlossenen Türen stehen – in der Schule und auch im Kindergarten –, und, und, und. (Abg. Bucher: In SPÖ-Gemeinden ist das leider der Fall!)

Es ist viel zu tun, aber Sie haben uns an Ihrer Seite. Wir werden nicht aufgeben, und der nächste Schritt erfolgt im Jänner, damit Einkommenstransparenz gelebt wird. (Bei­fall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.04


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Lugar. – Bitte.

 


11.04.54

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Die ÖVP ist wirklich eine Enttäuschung. (Beifall beim BZÖ.) Die ÖVP ist für viele Menschen in die­sem Land eine herbe Enttäuschung. Oder glauben Sie ernsthaft, dass Sie die Menschen belügen können und damit durchkommen? (Rufe bei der ÖVP: Hör auf! Na, bitte!)

 


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