Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 413

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12.56.29

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Bundesregie­rung! Hohes Haus! Heute haben wir sehr wenig über Lehrlinge gehört. Dieser Bereich wurde grob vernachlässigt, was mir überhaupt nicht gefällt. Wir müssen die KMUs ent­lasten, die Lehrlinge stärken.

Herr Bundesminister Mitterlehner, Sie waren Sekretär der Wirtschaftskammer. Ich den­ke mir, da müssen in Zukunft mehr Impulse Ihrerseits kommen. Sie sind doch jemand, der für die Lehrlinge eintritt, zumindest habe ich mir das gedacht. Deswegen müssen wir in Zukunft die KMUs entlasten, die Klein- und Mittelbetriebe stärken, damit wieder mehr Lehrlinge aufgenommen werden. (Beifall beim BZÖ.)

Ein wichtiger Punkt ist, dass die Bundesregierung zahlreiche überbetriebliche Lehr­werkstätten geschaffen hat. Natürlich ist mir jeder Jugendliche in einer Lehrwerkstätte wichtig. Es werden damit jedoch Lehrlinge zweiter Klasse geschaffen, und das wissen Sie ganz genau. Wenn ich mir die Ausbildungsentschädigung – es ist ja keine Lehr­lingsentschädigung, sondern eine Ausbildungsbeihilfe – anschaue, so verdienen die Lehrlinge im ersten und im zweiten Lehrjahr 240 €. Jetzt erklären Sie mir, wie jemand mit 240 € über die Runden kommt. (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.) Ich war selbst einmal Lehrling, deswegen sage ich Ihnen das hier klipp und klar. (Neuerlicher Zwi­schenruf der Abg. Mag. Wurm.)

Und ich sage Ihnen noch etwas in aller Deutlichkeit und in aller Klarheit: Es werden hier Lehrlinge zweiter Klasse geschaffen! Wenn ich mir dagegen die ÖBB anschaue, bei denen ein Lehrling im dritten Lehrjahr bis zu 1 300 € verdient, weil sie sonst keine Lehr­linge mehr finden, so ist das ein Skandal, wenn Sie mich fragen. (Beifall beim BZÖ.)

Weiters gehört die Attraktivität der Lehrberufe im Tourismus massiv gestärkt, denn in diesem Bereich haben wir mehr offene Lehrstellen, für die sich keine Jugendlichen mehr finden, die wir dort unterbringen könnten. Ich habe mir auch die anderen Branchen und die Zahlen des Burgenlands und Oberösterreichs vom November angesehen: Im Ver­gleich zum Vorjahr gibt es dort mehr Lehrstellensuchende und weniger offene Lehrstel­len. Wir müssen also danach trachten, noch mehr Jugendliche auf den Arbeitsmarkt zu bringen und für sie einen Arbeitsplatz zu finden. (Beifall beim BZÖ.)

 


Präsident Fritz Neugebauer (das Glockenzeichen gebend): Den Schlusssatz bitte!

 


Abgeordneter Stefan Markowitz (fortsetzend): Ich bringe noch kurz einen Entschlie­ßungsantrag ein, das geht sich aus!

 


Präsident Fritz Neugebauer: Nein, Herr Kollege! Können Sie das bitte einem nachfol­genden Redner Ihrer Fraktion überlassen?

 


Abgeordneter Stefan Markowitz (fortsetzend): Das werde ich! Okay!

Ich komme nunmehr zum Schluss. Später, am Ende melde ich mich dann noch einmal zu diesem Abschnitt der Tagesordnung zu Wort und werde diesen Entschließungsan­trag noch einbringen.

Wichtig für Österreich ist, dass wir die Jugend stärken, dass wir die Lehrlinge stärken. (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen.) Und das ist mir wichtig. – Vielen Dank. (Beifall beim BZÖ.)

12.59


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Dei­mek. – Bitte.

 


12.59.05

Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Kolleginnen und Kollegen! Zuseher hier und zu Hau-


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