Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 438

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

tor anlangt. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Ab­geordneten der SPÖ.)

13.55


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Schultes. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.55.16

Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätztes Hohes Haus! 3 Minuten zum Thema Umwelt, das Fern­sehen überträgt auch nicht mehr, die Kollegen sind woanders: Ich verstehe, dass Frau Brunner unzufrieden ist. – Ich hätte gern, dass wenigstens sie mir jetzt zuhört, aber auch das ist mir nicht gestattet. (Abg. Grillitsch spricht mit Abg. Mag. Brunner. – Abg. Dr. Pirklhuber: Wenn doch Kollege Grillitsch ...! – Weitere Zwischenrufe.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben in Österreich eine erfreuliche Si­tuation. (Ruf bei der SPÖ: Da reden sie ein Mal miteinander!) Umweltmusterland – der Herr Bundesminister hat es deutlich ausgeführt. Unsere Umweltsprecherin von den Grünen sagt sogar wörtlich: dass Österreich „halbwegs gut dasteht“; ich bedanke mich sehr dafür. (Beifall bei der ÖVP.) Es ist das erste Mal, dass Sie uns wirklich gelobt haben. (Abg. Mag. Brunner: Nicht „uns“! Ich habe gesagt: Österreich! Sie verwechseln das!) Ja, dass Österreich „halbwegs gut dasteht“, ich bedanke mich sehr dafür.

Ich hätte mir gewünscht, dass Sie genau das auch gesagt hätten, als die europäische Klimaschutzkommissarin hier war. Bei diesem Gespräch haben Sie den Vorsitz ge­führt, und da haben Sie wieder ordentlich auf Österreich hingehaut. Das war sehr un­angenehm und traurig, aber so ist es eben. Im Ausland habe ich Sie leider schon oft dabei erlebt, wie Sie auf Österreich schimpfen. Das muss nicht sein, es ist aber leider ein Jammer.

Meine Damen und Herren! Österreich ist ein Umweltmusterland; wir haben aber viele Aufgaben zu lösen, das ist keine Frage. Im eigenen Bereich ist vieles gut gelungen: Wasser, Wald, Luft, da sind wir gar nicht so schlecht unterwegs. Natürlich ist eine Fra­ge offen, das betrifft Raumordnung und Flächenversiegelung. In der Frage rund um den Hochwasserschutz sehen wir, dass wir in Zukunft durchaus einige Themen aufzuarbei­ten haben.

Ganz sicher ist aber, dass Klimaschutz ein Thema ist, das wir in Österreich nicht mehr allein lösen können, und dass die wirklichen Fragen der Umwelt europäische oder gar internationale Fragen sind. Deswegen bin ich sehr froh darüber, dass sich unsere öster­reichischen Verhandler – auf der einen Seite die Beamten, in der Endphase auch unser Herr Bundesminister Berlakovich – in Cancún so bewährt haben. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich war voriges Jahr in Kopenhagen dabei und habe erlebt, wie trostlos die Diskussion eigentlich verlaufen ist. Die damalige Vorsitzführende ist heute Klimaschutzkommis­sarin für Europa – na ja! Aber in Cancún ist es besser gelaufen. Es hat wieder eine Perspektive gegeben, und damit ist etwas sehr wichtig geworden: Kyoto hat mögli­cherweise eine Anschlussperspektive. Nicht nur Europa wird sich für Klimaschutz ver­antwortlich fühlen, sondern ein weltweites Übereinkommen könnte die Grundlage der weiteren Maßnahmen sein.

Das wieder ist sehr wichtig, denn Klimaschutz bedeutet nichts anderes als die Reduk­tion der Verwendung fossiler Energieträger. Und fossile Energieträger, das heißt in Wirklichkeit: Das Öl sollte man möglichst sparsam einsetzen. Wenn man Öl sparsam einsetzt, dann wird man versuchen, gerade dort, wo die Menschen wenig Einkommen haben, Öl möglichst zu vermeiden.

Das heißt, auf Deutsch gesagt: Bei uns, bei den einfachen Leuten für das Heizen des Hauses und auch in den empfindlichen Ländern dieser Welt, in den Ländern mit wenig


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite