Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 463

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litsch: Glasfaser! Da musst du mit der Bures reden!), für ein besseres Zusammenwir­ken zwischen Tourismus und Landwirtschaft und ein noch verstärktes Zusammenwir­ken, was die Werbemaßnahmen anbelangt. Dann, glaube ich, könnte es uns gemein­sam gelingen, mehr Lebensqualität, nämlich im Sinne von modernen Erwartungen der Menschen, in den ländlichen Raum zu bekommen.

Und dann könnten wir auch gemeinsam versuchen, durch bessere Arbeitsplätze mehr Chancen zu schaffen, vor allem auch für die Frauen in den ländlichen Regionen, denn gerade die Frauen sind es ja, die in die Ballungszentren gehen, weil sie eben dort an­dere Chancen sehen, weil sie andere Perspektiven sehen, auch im Hinblick auf ein ei­genständiges Leben und eine eigenständige Lebenssicherung. Wenn wir versuchen, al­len Menschen im ländlichen Raum ähnliche Chancen zu geben, dann werden wir auch gemeinsam in dieser Politik erfolgreich sein. (Beifall bei der SPÖ.)

15.13


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es gelangt nun Herr Abgeordneter Prinz zu Wort. – Bitte. (Zwischenruf des Abg. Grosz.)

 


15.13.47

Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesmi­nister! Meine Damen und Herren! Lieber Kollege Gerald Grosz, im Gegensatz zu dir glaube ich, dass ich von der Landwirtschaft ein bisschen etwas verstehe. Vor allem ken­ne ich die manuelle Arbeit in der Landwirtschaft und weiß, wie das ist, wenn man von der Landwirtschaft lebt und nicht im Parlament Theater spielt so wie du. (Beifall bei Ab­geordneten der ÖVP.)

Die bäuerlichen Familien und der landwirtschaftliche Sektor haben an den Sparmaß­nahmen im Budget genauso ihren Teil mitzutragen wie viele andere Bereiche. Jeder ein­zelne Betrieb wird die Maßnahmen letztlich auch einmal zu spüren bekommen. Als positiv ist zu werten, dass der Bereich der Ausgleichszahlungen nicht gekürzt werden musste. Damit stehen die Mittel der Europäischen Union, des Bundes und der Länder auch in den nächsten Jahren für die bäuerlichen Familien entsprechend zur Verfügung.

Diese Ausgleichszahlungen sind eine Leistungsabgeltung zum Beispiel im Rahmen des Umweltprogramms. In vielen Produktionssparten gibt es keine kostendeckenden Prei­se für die Bauern. Die öffentlichen Ausgleichszahlungen sind daher notwendiges Ein­kommen für die Bauernfamilien einerseits und andererseits auch eine Stützung für nied­rige Konsumentenpreise. Wer glaubt, dass eine bäuerliche Landwirtschaft, die gleich­zeitig viele Leistungen für die Gesellschaft – wie zum Beispiel gesunde Lebensmittel, ge­pflegte Kulturlandschaft und so weiter – garantiert, ohne öffentliche Mittel auskommen kann, wer glaubt, dass das geht, der lebt fern jeder Realität. Uns Bauern wären höhere Preise wesentlich lieber, allerdings sind diese derzeit in vielen Bereichen nicht möglich. Und ohne entsprechende Leistungsabgeltung und ohne entsprechenden Ausgleich für klimatische und strukturelle Nachteile ist ein Überleben nicht möglich.

Die öffentlichen Gelder für die Landwirtschaft werden großteils über die Agrarmarkt Austria abgewickelt. Es gibt keine andere Organisation in Österreich, die derart viel ge­prüft wird wie die Agrarmarkt Austria. Der Verwaltungsaufwand ist im Verhältnis zu den Umsätzen sehr niedrig. Und über die Plattform eAMA kann sich jeder Landwirt auch selbst in die Verwaltung entsprechend einbringen und diese unterstützen.

Dass Kontrollen notwendig sind, steht außer Diskussion. An der Zusammenführung von Kontrollen und einer noch effizienteren Gestaltung wird von Bundesminister Berlako­vich und seinem Team intensiv gearbeitet.

Hinsichtlich der Problematik jener rund 4 000 Betriebe, bäuerlichen Familien, die ihre öffentlichen Gelder erst im Februar 2011, anstatt vor einigen Wochen, erhalten, bitte ich,


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