Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 464

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sich auf europäischer Ebene einzusetzen. Bei gutem Willen gibt es vielleicht auch ent­sprechende Lösungsansätze.

Die bäuerlichen Familien haben bereits sehr viele Auflagen zu berücksichtigen. Für die Zukunft brauchen wir Entlastungen und nicht noch mehr Auflagen in der Bürokratie be­ziehungsweise Produktion. Das gilt für die europäische Ebene genauso wie für die ös­terreichische Ebene. Und ich denke hier durchaus auch an einige Parteien, speziell
an die Grünen und manche Damen und Herren in der SPÖ. (Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.)

Die bäuerlichen Familien leisten viel und sind eine Säule im ländlichen Raum. Unter­stützen wir sie gemeinsam mit vernünftigen Rahmenbedingungen! Bundesminister Ber­lakovich und seine Arbeit sind Garanten dafür. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Grosz: Vor allem auf internationalen Flughäfen!)

15.16


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Bayr. – Bitte.

 


15.17.06

Abgeordnete Petra Bayr (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminis­ter! Meine Damen und Herren! Ich glaube, es gibt kaum einen Politikbereich, wo es so einfach zu erreichen ist, dass – wenn man es gut macht – einmal eingesetztes Geld einen ganz hohen positiven und sinnvollen Mehrfachnutzen hat, wie dies bei der Um­weltpolitik der Fall ist. Und auch wenn es heute schon ein paar Mal gesagt wurde: Der Klimaschutz ist, denke ich mir, ein Bereich, wo das ganz besonders deutlich wird, wo man das sehr gut sehen kann. Klimaschutzmaßnahmen im Inland helfen einerseits, wenn sie wirklich nachhaltig und konsequent und über sehr lange Zeit gesetzt werden, den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken. Und damit kann auch Österreich einen internationalen Beitrag zur Klimapolitik leisten.

Wenn man sich anschaut, was Klimaschutzmaßnahmen zum Beispiel im betrieblichen Bereich bewirken können – wenn man dann rechnet, wie viel sie kosten und wie wenig Förderungen kosten, auf die Lebenszeit gerechnet –, wie viel Treibhausgase damit ein­gespart werden, dann, muss man sagen, ist das wirklich ein toller Effekt, sind das tolle Ergebnisse. Und das ist sicherlich viel, viel sinnvoller als zum Beispiel Zertifikate zu kaufen, die dann nach einiger Zeit regelrecht verpuffen, nicht mehr da sind und nur eine mathematische Verbesserung des Klimas mit sich bringen, aber nicht unbedingt eine reale.

Ebenso ist das Umstellen unserer Wirtschaft auf eine kohlenstoffarme Ökonomie ein sinnvolles Modell, weil es einerseits dabei hilft, wirklich energieautark und selbständig zu werden, aber andererseits gleichzeitig natürlich auch die Betriebskosten gesenkt wer­den, wenn die Maßnahmen sinnvoll gesetzt sind.

Ebenfalls Betriebskosten sparen kann man mit Treibhausgas reduzierenden Maßnah­men, mit Klimaschutzmaßnahmen im Wohnbau, was überhaupt ganz vielfältige Effekte mit sich bringt, weil nicht nur die Betriebskosten, wie schon erwähnt, sinken, sondern gleichzeitig damit auch sehr oft die Lebensqualität steigt. Man denke etwa nur daran, dass es immer noch sehr viele Substandardwohnungen gibt, in denen Menschen woh­nen, die nach wie vor alle paar Tage mit der Ölkanne gehen müssen, um den alten Öl­ofen zu beheizen. Wenn man da umtauscht, umswitcht auf nachwachsende Rohstoffe, auf treibhausgasärmere Energiequellen, dann ist das ein Gewinn nicht nur für die Um­welt, sondern natürlich auch für die Menschen, die dann nichts mehr schleppen müs­sen und eine ganz andere Lebensqualität haben.

Ebenso macht es Sinn, zum Beispiel Aktionen zu fördern, in deren Rahmen alte Elek­trogeräte, oft echte Stromfresser, ausgetauscht werden. Es hat vor einiger Zeit eine sehr


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