Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll93. Sitzung / Seite 254

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Wir werden mit dieser gesetzlichen Grundlage auch die Kontrolle verbessern, die elektronischen Möglichkeiten deutlich besser einsetzen können und damit im Bereich Abfall, der sensibel ist, durchaus bessere Möglichkeiten haben.

Die Österreicher sind beim Mülltrennen wirklich vorbildlich – das ist schon etwas Be­son­deres. 116 Kilogramm pro Kopf werden gesammelt, und in diesem Zusammenhang gibt es zwei positive Wirkungen: Auf der einen Seite wurde die Wiederverwendung verbessert, auf der anderen Seite die energetische Nutzung. So können wir heute sagen, dass Abfall in Österreich kein Abfallprodukt ist, sondern ein Produkt, aus dem zumindest wieder etwas gemacht wird – so gut es geht.

Ich darf nun ein Thema ansprechen, das mir auch Sorgen bereitet, es ist der Müll in der Landschaft, das Littering. Das ist ein Thema, an dem wir arbeiten werden müssen. Ich komme vom Land und ich kann Ihnen sagen, das, was wir an Aludosen an den Straßenrändern zusammenklauben, was wir an McDonald’s-Verpackungen einsam­meln dürfen, ist nicht erfreulich.

Ich denke daher, dass es durchaus einer gemeinsamen Anstrengung bedarf, um auch bei diesem Thema weiterzukommen. Die vielen Freiwilligen – es ist ja das Jahr der Freiwilligen –, die im Frühjahr in den ländlichen Regionen diese Müllsammelaktionen durchführen, würden mehr als ein Dankeschön des Bürgermeisters verdienen. Wir sollten uns gemeinsam bemühen, erstens den Müll in der Landschaft zu reduzieren und zweitens diesen Menschen, die in ihrer Freizeit den Müll sammeln, entsprechend ein Dankeschön zu sagen, so, dass sich zumindest eine Jause ausgeht.

Meine Damen und Herren! Ein weiteres Thema, das mir Sorge bereitet, ist das Thema Lebensmittel im Müll. Wir wissen, dass Lebensmittel auch in der heutigen Zeit etwas Wertvolles sind, und ich meine, dass es durchaus wichtig ist, über die Wertschätzung der Lebensmittel wieder zu reden. Es ist schon gut, wenn man einkaufen kann, wenn man seinen Kühlschrank füllen kann, sodass man nach Lust und Laune herausnehmen kann, aber es ist auch gut, darüber zu reden, dass man mit den Lebensmitteln wertvolle Produkte kauft, nützt und hoffentlich verwendet und nicht wegschmeißt.

Meine Damen und Herren! Wiederverwertung und Wiederverwendung sind die wich­tigen Themen unserer Abfallwirtschaft. Gemeinsam können wir das System weiterent­wickeln.

Dieses Thema wird uns im heurigen Jahr begleiten, wir werden noch öfters dazu sprechen können. Ich hoffe, dass wir weiterhin gemeinsam in konstruktiver Form darüber diskutieren, da natürlich noch viele andere Themen in diesem Bereich zu lösen sind. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

20.47


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abge­ordnete Mag. Brunner. 6 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.47.16

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Herr Präsident! Herr Land­wirtschaftsminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich, dass wir endlich ein Abfallthema – wenn auch spät, aber doch – hier im Parlament diskutieren. Ich denke, seit „Plastic Planet“ ist es ja in aller Munde, und es ist höchst an der Zeit, dass auch wir im Nationalrat uns mit diesem Thema beschäftigen.

Für mich war Abfallpolitik, Abfallvermeidung der Einstieg in die Umweltpolitik, damals noch in der Schule, wenn es groß um Mülltrennung, Müllvermeidung gegangen ist. Aber ich habe leider das Gefühl, dass dieses Thema in der österreichischen Umwelt­politik und hinsichtlich der Auswirkungen sehr ins Hintertreffen geraten ist. Deswegen brauchen wir da endlich mehr Initiative. (Beifall bei den Grünen.)

 


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