Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll93. Sitzung / Seite 278

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der KMUs an Exporten ist ein ganz geringer, rund 8 Prozent des Gesamtvolumens; ich glaube, bei den Großbetrieben sind es 28 Prozent. Es wird notwendig sein, ganz kon­krete Akzente zu setzen, damit die KMUs hier Schritt halten und mitnaschen können. (Beifall beim BZÖ.)

22.01


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Staatssekretärin Mag. Remler hat sich zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


22.01.02

Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Mag. Verena Remler: Frau Präsidentin! Werte Abgeordnete im Hohen Haus! Der vorliegende, rund 200 Seiten umfassende Mittelstandsbericht wurde von der KMU Forschung im Auftrag des Wirtschaftsministeriums erstellt. Die verwendeten Daten stammen teilweise von der KMU Forschung Austria selbst, teilweise von der Statistik Austria und den Wirtschaftskammern und teilweise auch aus anderen Ressorts.

Es wurde heuer eine neue Struktur für diesen Mittelstandsbericht gewählt, um von den Inhalten für die Weiterentwicklung der KMU-Politik stärker profitieren zu können. So wurde nach der bisher üblichen Darstellung der Situation der KMUs ein Kapitel über die Maßnahmen zur Förderung der KMU erstellt, das sich erstmals an den zehn Grundsätzen des „Small Business Act“ der Europäischen Union vom Dezember 2008 orientiert hat. Durch die neue Gliederung informiert der Mittelstandsbericht 2010 gleichzeitig über den Umsetzungsstand des SBA in Österreich beziehungsweise zeigt, wie Österreich im europäischen Vergleich liegt.

Was sind nun die wesentlichen Inhalte und Aussagen des Mittelstandsberichts 2010? – Trotz der Wirtschaftskrise ist die Unternehmensstatistik 2009 nicht negativ. Die Neu­gründungsquote 2008 ist, bezogen auf das Jahr 2007, um 8 Prozent gestiegen und beträgt 7,3 Prozent. Die Insolvenzquote blieb im Gegensatz dazu wie bereits im Jahr 2004 bei 2 Prozent konstant. Allerdings zeigt der europäische Vergleich, dass in Österreich der Wunsch, selbständig zu sein, im Durchschnitt geringer ist. So braucht es sicherlich mehr „Entrepreneurship Education“ in Österreich. Positiv ist hingegen, dass mit rund 35 Prozent der Frauenanteil im Führungsbereich in Österreich im europäischen Vergleich im Jahr 2009 überdurchschnittlich hoch war. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Welche Schlüsse können wir aus dem Mittelstandsbericht 2010 ziehen? – Die Daten zeigen, dass die KMUs in Österreich relativ stabil durch die Krise gekommen sind. Diverse Maßnahmen wie das KMU-Paket 2009, verbesserte AWS-Finanzierungs­möglichkeiten, neue Förderschienen, die Ökoprämie oder die thermische Sanierung haben zu dieser Situation beigetragen.

Was sind nun die geplanten Schwerpunkte in den nächsten Monaten? – Zunächst die Fortsetzung der thermischen Sanierung, der Fokus auf die F&E-Förderungen für marktorientierte angewandte Forschung in den KMUs sowie etwa die Unterstützung bei der Exportorientierung durch „go international“ beziehungsweise eine Internationalisie­rungsoffensive.

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auch in aller Kürze auf die mittlerweile vorliegenden neuen Zahlen, basierend auf der Dezember-Prognose und kommend vom Institut KMU Forschung AUSTRIA, eingehen.

Für das Jahr 2010 wird ein realer Anstieg des BIP um 2 Prozent erwartet. Für 2011 und 2012 wird ein reales Wachstum von 2,2 beziehungsweise 2 Prozent prognostiziert. Erfreulich ist, dass im dritten Quartal die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr um


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