Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 115

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Huber. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.22.46

Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Das Ergebnis des Petitionsausschusses liegt vor, wir nehmen heute die Petitionen zur Kenntnis. Auf eine Petition möchte ich besonders hinweisen (Abg. Hörl: Was wird das sein?), erstens, weil ich der Erstunterzeichner war, und zweitens, weil ich das Verbot, gentechnisch manipulierte Futtermittel zu importieren, für wirklich sehr, sehr wichtig fin­de, da wir heute wissen, dass das ein Problem ist.

Es beweisen auch zahlreiche wissenschaftliche Studien, dass die Risiken der Gentech­nik für den Menschen, aber auch für die Natur wirklich vorhanden sind. Und was macht unsere Bundesregierung? – Sie stellt die Interessen der Bevölkerung, die Sicherheit bei der Ernährung einfach hinter die Interessen der großen Konzerne! Wir werden da, die ganze Bevölkerung wird zu Versuchskaninchen multinationaler Chemiekonzerne gemacht. Ob das richtig ist, weiß ich nicht.

Man ist, was man isst – aber die Menschen in unserem Land können sich das heute nicht mehr aussuchen! Egal, ob sie sich die Hände cremen, ob sie das Gesicht pfle­gen, es ist fast alles, zu 95 Prozent, mit einem gentechnisch manipulierten, veränder­ten Produkt versetzt, dem Lezithin, das aus Gen-Soja gewonnen wird. Das ist da drin­nen, genau das macht es aus, dass eine Creme wunderschön duftet, die ursprünglich ein grausiges Palmöl ist; mit der Zugabe des Lezithins wird es eine wunderschöne wei­ße Creme.

Eines muss man sich schon vor Augen halten: Die Haut nimmt das eins zu eins auf, und es geht direkt in unseren Körper hinein. Es ist also kein Wunder, dass wir heute sehr viele Allergien haben, dass die Kinder schon stark Allergien haben. Da gibt es x Studien, diese Studien werden schubladisiert, sie werden mit Füßen getreten, nur um die Gentechnikfirmen zu unterstützen anstatt die Bevölkerung! Angefangen hat das Ganze mit dem Analogkäse, mit dem Formschinken, mit dem Klonfleisch. Eine richtige Steigerung der Grauslichkeiten und Abscheulichkeiten erfolgt durch die Gentechnik. Egal, was es ist, ob all die E-Stoffe oder die Vitaminpräparate, sie werden heute zum größten Teil daraus produziert.

Österreich hat mit dieser Petition wirklich die Chance gehabt – wenn die Bundesregie­rung den Mut gehabt hätte, diese Petition in den Landwirtschaftsausschuss zu geben und dort entscheiden zu lassen –, zum Feinkostladen Europas zu werden. Wir wären ein Vorreiter, wir wären wirklich ein Vorreiter. Wir können unserer Bevölkerung gegen­über, glaube ich, nicht verantworten, was wir da den Leuten zu essen geben!

Noch einmal: 600 000 Tonnen importiert Österreich jährlich. Das wird an unsere Nutz- und Zuchttiere verfüttert und gelangt dann übers Fleisch eins zu eins auf den Teller des Konsumenten. Jetzt sagen zwar große Konzerne: Nein, das ist nicht so schlimm, weil all die toxischen Gifte, die da drinnen sind, im Magen der Tiere abgebaut wer­den. – Das stimmt aber leider nicht! Das ist ein gravierender Irrtum, und dagegen muss massiv angekämpft werden.

Ich wünsche mir im Sinne der Tausenden Leute, die diese Petition unterschrieben ha­ben, dass wir das wirklich ernst nehmen und dass das nicht mit der Kenntnisnahme einschläft. Solange ich da herinnen bin, werde ich alles tun, damit wir gegen diese Gen­technik energisch auftreten. (Beifall beim BZÖ.)

13.26


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Ab­geordneter Vock. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


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