Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 139

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Ich wünsche mir noch immer eine Koalition der Vernünftigen, aber wenn das als „gro­ßer Wurf“ bezeichnet wird, dann hindert mich das gewaltig daran. (Beifall bei den Grü­nen sowie des Abg. Dr. Rosenkranz.)

14.47


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.47.25

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Mit der vorliegenden Novelle kommen wir dem Ruf, der Aufforderung, dem Bedürfnis der Uni­versitäten nach Maßnahmen zur besseren Planbarkeit nach, in den von meinen Vor­rednern und Vorrednerinnen bereits angesprochenen drei Schritten.

Der erste Schritt ist, dass wir sehr viel unternehmen wollen, um die Beratung zu ver­bessern. Wir führen hier den ersten Schritt in Richtung verpflichtender Beratung vor Studienwahl ein, weil wir der Ansicht sind, dass es notwendig ist, junge Leute mit mehr Informationen und Unterstützung auszustatten, um die aus ihrer Sicht richtige Studien­wahlentscheidung treffen zu können.

Es ist richtig, da sind noch einige offene Fragen zu klären. Ich halte es für richtig, dass die Frau Wissenschaftsministerin gesagt hat, dass es keinen Sinn hat, das jetzt in aller Eile über das Knie zu brechen. Es geht darum – natürlich gemeinsam mit der Unter­richtsministerin; die Schule und die Bedeutung wurden schon angesprochen –, in die­ser Lebensphase den jungen Leuten schon Beratung zukommen zu lassen. Man wird noch gemeinsam überlegen, wie das sinnvoll angeboten und verordnet werden kann.

Aus meiner Sicht ist es natürlich wichtig, dass auch für die entsprechenden Ressour­cen gesorgt wird, weil das entsprechende Angebot sichergestellt sein muss, wenn man die jungen Leute verpflichtet, diese Beratung anzunehmen.

Die Schule ist ein wichtiges Feld, so wie es Kollege Grünewald bereits angesprochen hat, und man kann die Beratung in der Schule nicht den Lehrern allein überlassen. Da­bei haben die Hochschulen auch eine wichtige Funktion, nämlich offensiv mit Infor­mationen an die potenziellen Studienanfänger und -anfängerinnen heranzutreten, auch das Wissenschaftsministerium ist hier gefordert, entsprechende Informationen aufzu­bereiten und das breite Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten im tertiären Sektor auch so aufzubereiten, dass Schüler und Schülerinnen das entsprechend annehmen können.

Der zweite Schritt ist die Voranmeldephase, die wir als Versuch einführen, den Uni­versitäten ein bisschen früher die Möglichkeit zu geben, die Entwicklung der Nachfrage in bestimmten Studien abzuschätzen, um sich dann darauf einstellen zu können.

Der dritte Schritt sind einige Änderungen in der Studieneingangsphase, die dazu füh­ren sollen, die Studieneingangsphase verbindlicher gestalten zu können. Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass weiterhin sichergestellt ist, dass jeder Studienanfänger/jede Studienanfängerin in Österreich auch künftig sein/ihr Wunschstudium beginnen kann. Demgemäß gibt es keine Aufnahmeverfahren, die dem Studium vorgelagert sind. Es gibt eine einsemestrige Studieneingangsphase, die weiterhin der erste Teil des Stu­diums bleibt. Die Prüfungen, die in der Studieneingangsphase absolviert werden, sind bereits erste Prüfungen, die für das Studium angerechnet werden. Das bleibt unver­ändert. Es ist das also keine Änderung, die Knock-out-Prüfungen einführt oder fördert.

Die Studieneingangsphase bleibt weiterhin unverändert, eine Phase, in der den Stu­dierenden Orientierung geboten werden soll, ein Überblick über – wie schon zitiert – Verlauf und Inhalt des Studiums.

Ich denke, dass ein Semester ausreichend Zeit ist, um Orientierung über die wesent­lichen Inhalte, die auf einen in einem Studium zukommen, zu erhalten.

 


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