Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 234

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

beträgt 13,40 €, bei den Männern liegt dieser Stundenlohn bei 16,80 €. Das ist bei 40 Stunden ein Unterschied von 136 €. Das heißt, jede Woche habe ich eigentlich 136 € brutto weniger als Männer bei gleichwertiger Arbeit.

Meine Damen und Herren! Das ist nicht akzeptierbar! Das können wir in dieser Form nicht hinnehmen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Daher hoffe ich sehr, dass die Maßnahmen mit der Einkommenstransparenz – heute, 1. März, ist das neue Gleichbehandlungsgesetz mit der Einkommenstransparenz in Kraft getreten – für Betriebe ab 1 000 Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen doch auch dazu führen, dass es nicht nur mehr Transparenz gibt, sondern Sensibilisierung dahin ge­hend, auch wirklich darauf zu schauen, dass Frauen und Männer bei gleichwertiger Ar­beit und bei gleicher Stundenanzahl auch eine entsprechende gleiche Entlohnung er­halten. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt.

Ich bin auch zutiefst davon überzeugt, dass wir auch mit einer Frauenquote, zunächst einmal in staatsnahen Betrieben, sehr wohl dazu beitragen werden – ich hoffe, es fol­gen dann auch private Unternehmen mit einer Quote von 30 Prozent –, dass dann, wenn Frauen auch in Spitzenpositionen der Betriebe sind, sehr wohl ein anderes und vielleicht doch größeres Sensorium vorhanden sein wird, wenn es um die Löhne der Frauen in allen Unternehmensbereichen geht. Da erwarte ich mir schon sehr viel da­von, wenn diese Regelung in Kraft tritt. (Beifall des Abg. Brosz.)

Ich bin sehr erfreut darüber, dass unser Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner das auch unterstützt und dieser Forderung, der Forderung von uns ÖVP-Frauen mit 30 Pro­zent, auch seine Unterstützung gegeben hat. Ich hoffe sehr, dass dies dann tatsächlich zu diesem Umbruch führen wird.

Erfolgreiche Unternehmen, meine Damen und Herren, das wissen wir, brauchen selbstverständlich die Kraft und die Intelligenz von Männern und Frauen, aber wir er­warten uns auch gleichen Lohn für Männer und Frauen in diesen Bereichen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

20.15


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gartelgruber. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.16.01

Abgeordnete Carmen Gartelgruber (FPÖ): Sehr geehrte Präsidenten! Hohes Haus! Dieser vom Rechnungshof vorgelegte Bericht zeigt für die Jahre 2008 und 2009 deut­lich, dass die Einkommensschere zwischen Gehältern von Männern und Frauen nach wie vor weit offen ist. Was für mich wirklich bedenklich ist, ist, dass die niedrigen Ein­kommen seit Ende der neunziger Jahre real abgenommen haben, während hohe Ein­kommen gestiegen sind. Vergleicht man aber die Gehälter der vollzeitbeschäftigten Frauen im öffentlichen Dienst mit jenen ihrer männlichen Kollegen, so stellt man fest, dass die weiblichen Vertragsbediensteten 92 Prozent der mittleren Einkommen ihrer männlichen Kollegen erhalten.

Der Bericht weist aber auch auf die größeren Einkommensdifferenzen von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft hin. In der Analyse der Einkommensschere sieht der Rechnungshof die Ursachen hauptsächlich in den unterschiedlichen Branchen. Hier gebe ich Ihnen absolut recht, Frauen arbeiten überproportional in Branchen, die niedri­ger bezahlt werden.

Dem schließt sich auch die Studie des Personalberaters Neumann International an. Und hier zitiere ich Conrad Pramböck von Neumann International, der meinte, dass es immer auf die Einzelfallbetrachtung ankommt und eine Pauschalbeantwortung grund­sätzlich fehl am Platz ist.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite