Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 110

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schen Bevölkerung bezieht Pflegegeld und wird dieses Pflegegeld auch morgen bezie­hen. – Das ist einmal Punkt eins.

Die pflegenden Angehörigen werden unterstützt. Tun wir nicht so – Frau Abgeordnete Haubner –, als gäbe es für sie nichts. Sie werden unterstützt. (Zwischenruf der Abg. Ursula Haubner.) Wir haben die Sozialversicherung – hier haben wir jedes halbe Jahr einen steigenden Bedarf –, pflegende Angehörige können auch bei der Urlaubsbetten-Aktion mitmachen – wenn sie sich melden. (Zwischenrufe der Abgeordneten Neubauer und Ursula Haubner.– Ja, aber da müssen sich die Leute auch melden.

Wir geben alle Informationen aus. Wir haben alleine beim Pflegetelefon 10 000 Anrufe pro Jahr, das heißt 10 000 Bürgerinnen- und Bürgerkontakte. Auch so werden die In­formationen transportiert. Es ist ja nicht so, dass es das alles nicht gibt. Wenn ein pfle­gender Angehöriger Hilfe braucht, ist die Hilfe auch da. Er muss nur umgekehrt auch sagen: Bitte, ich brauche Hilfe. Das gehört auch dazu. (Abg. Ursula Haubner: ... selber schuld!) – Nicht selber schuld, sondern auch sagen: Ich brauche.

Ich kann nicht allen 435 000 Pflegegeldbeziehern, die wir in diesem Land haben, einen wöchentlichen Kontrollbesuch abstatten lassen. Das schaffen wir nicht. (Abg. Ursula Haubner: Habe ich das verlangt? Habe ich das verlangt?) Und wenn ein pflegender Angehöriger etwas braucht: Bitte komm und sag – wir tun! Wir stellen die Sozialversi­cherung, es gibt die Urlaubsbetten-Aktion, um diesen Menschen die Möglichkeit zu ge­ben, sich auch einmal entsprechend ausrasten zu dürfen – gar keine Frage. (Abg. Ur­sula Haubner: Meine Frage war nur: ... wie viel bekommen die pflegenden Angehöri­gen?)

Die pflegenden Angehörigen leisten einen ganz, ganz tollen Beitrag und werden auch bei unseren weiteren Überlegungen eine wichtige Rolle spielen. Nur wird das immer davon abhängen, dass wir auch wissen müssen, dass der pflegende Angehörige Hilfe braucht. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.12


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Pack. 3 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


14.12.41

Abgeordneter Jochen Pack (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Meine geschätzten Damen und Herren! Meine Vorredner haben es bereits er­wähnt, der vorliegende Bericht ist ein guter Bericht. Er gibt einen guten Überblick, aber auch einen Ausblick, der für die politische Arbeit nicht unwesentlich ist. Der Bereich der Jugendbeschäftigung wird im Bericht positiv hervorgehoben. Das kann man auch un­terstreichen. Im Bereich Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit wurden die richtigen Schritte gesetzt.

Eines kommt aber auch klar heraus – und das wurde im Ausschuss angesprochen –: Es reicht natürlich auf Dauer nicht, sich immer auf ein gutes Sozialsystem zu berufen, sondern man muss schauen, dass man für die Zukunft – oder für dessen Zukunft – auch Sorge trägt. Herr Bundesminister! Ein paar Vorredner haben es schon angespro­chen: Gerade im Bereich der Pensionen wird das meiner Meinung nach in der letzten Zeit sicher etwas vernachlässigt.

Wie man dem Bericht entnehmen kann, liegt das durchschnittliche Pensionsalter bei 58,2 Jahren und – entschuldigen Sie die Formulierung, aber sie steht so auch im Be­richt – das Abgangsalter der Rentnerinnen und Rentner nimmt stetig zu. Das ist ja prin­zipiell ein gutes Zeichen, ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung in Österreich einen guten Alterungsprozess hat, dass wir ein gutes medizinisches System haben.

Interessant ist dann aber, wenn gleichzeitig der Vorsitzende der Pensionskommission irgendwann am Ende der Sitzung feststellt, eine rasche Anpassung des tatsächlichen


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