Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 223

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doch sein sollten. (Abg. Mag. Molterer: Der Sparefroh war doch eine sehr sympathi­sche Figur, oder etwa nicht?)

Herr Kollege Molterer, das hat also schon einen realen Wert. Jetzt wollen wir einmal nicht nur darüber reden, wo sich die österreichischen Goldreserven befinden, denn das sagt man uns ja nicht. Zurückholen soll man sie auch nicht. Ich verstehe schon, dass man sie aufteilen muss. Ein alter Spruch in der Vermögensanlage rät ja, nicht alle Eier in einen Korb zu tun. Auch die Schweizer machen das nicht. Man könnte jedoch sagen, wo sich die österreichischen Goldreserven befinden.

Jetzt sage ich Ihnen noch eines: Ich habe mir die Entwicklung der Goldreserven in der Bilanz der Oesterreichischen Nationalbank angesehen und musste leider feststellen, dass in den letzten 20 Jahren der Goldbestand massiv heruntergefahren worden ist. Im Jahre 1989 verfügte die Oesterreichische Nationalbank noch über eine Goldreserve von rund 645 Tonnen. Zum damaligen Unzenpreis von 330 € pro Feinunze – jetzt um­gerechnet in Euro, denn ich weiß schon, dass es 1989 noch nicht den Euro gegeben hat – war das ein Wert von ungefähr 7 Milliarden €. Heute hat die Oesterreichische Na­tionalbank noch eine Goldreserve von 280 Tonnen. Bei einem Unzenpreis von zirka 1 080 € stellt das einen Wert von 10 Milliarden dar. (Abg. Mag. Molterer: Na eben!)

Meine Damen und Herren, hätten wir die 645 Tonnen behalten, dann wäre der Wert der Goldreserve heute nicht 10 Milliarden €, sondern beinahe 23 Milliarden €. Jetzt muss man sich schon fragen, wie das Management der Währungsreserve in der Natio­nalbank ausschaut, denn gar so sinnvoll kann es ja nicht sein, wenn die ganze Welt Gold kauft, wie zum Beispiel Indien vor zirka einem Jahr aus seinem Bestand heraus eine riesige Goldreserve gekauft hat, weil sie den Dollar abbauen möchten. Österreich hat zu dieser Zeit noch dazu bei tiefen Preisen Gold verkauft und dafür Devisen ange­kauft, vor allem Dollar und britische Pfund. (Abg. Dipl.-Ing. Deimek: Währungsspekula­tion der Nationalbank!) Das sollte man schon einmal hinterfragen!

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Staatssekretär! Da kann man nicht sagen, die Währungsreserven sind Eigentum der Oesterreichischen Nationalbank und da können wir nicht hineinschauen und die ist nicht auskunftspflichtig und so weiter. Da muss ich Sie schon fragen: Wem gehört denn die Oesterreichische Nationalbank? Die Oesterreichische Nationalbank gehört zum überwiegenden Teil der Republik Öster­reich, das heißt dem österreichischen Volk. (Abg. Mag. Molterer: Zur Gänze!)

Herr Staatssekretär! Deshalb habe ich als Volksvertreter sicherlich das Recht, danach zu fragen, wie diese Währungsreserven gehandelt werden und wo sie deponiert sind. Und Sie als Regierung, als Eigentümervertreter haben selbstverständlich die Pflicht, hiezu nachzufragen und uns zu antworten. (Beifall bei der FPÖ.)

Herr Staatsekretär! Aus diesem Grunde unterstütze ich natürlich den Antrag des Kolle­gen Deimek und ersuche Sie in diesem Zusammenhang, entsprechende Antworten be­züglich der Praktiken der Nationalbank zu geben. – Danke. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Molterer: Wie steht es dann mit der Unabhängigkeit der Nationalbank?)

20.28


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Schick­hofer. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


20.28.12

Abgeordneter Mag. Michael Schickhofer (SPÖ): Herr Ikrath! In großkoalitionärer Ein­tracht haben wir das gleiche Bild gehabt von dem Geldspeicher, der gezeichnet wird. Es sind auch schon im Wesentlichen alle Argumente angeführt worden. Zum Stil der FPÖ ist es jedoch auch wichtig, etwas zu sagen. Es handelt sich natürlich um ein The­ma, mit dem man emotional arbeiten kann. Wie auch dieses Bild aus der Jugendzeit schon aufzeigt, ist es so: Man hätte das Gold gerne daheim. Man stellt sich das wahr-


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