Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 242

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Schulbüchern, und es bedarf einer ganzen Fülle von unterschiedlichen Maßnahmen, die dazu führen sollen, dass sich Frauen aus diesen traditionellen Bahnen auch in neue Bahnen hinein wagen. (Abg. Zanger: Aber wenn sie es nicht wollen?)

Auf der anderen Seite gibt es auch Männer, die das nicht wollen. Es wird immer einen gewissen Anteil geben, der das nicht will, aber die Chance werden Sie hoffentlich doch den Frauen auch nicht absprechen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Zanger: Das tu ich auch nicht!)

Warum wir den Antrag dem Unterrichtsausschuss zuweisen, hat folgenden Grund: Es handelt sich um zwei Projekte, die in der Form nicht mehr bestehen, und es soll im Zu­sammenhang mit der ganzen Neuorientierung, auch mit den Vorbereitungsarbeiten der Neugestaltung der beruflichen Beratung überlegt werden, was zweckmäßigerweise weitergemacht wird. Ich denke, die Spreizung der Berufe ist für die Arbeitsplatzsicher­heit, für das Einkommen, für die persönliche Weiterentwicklung sehr wichtig, aber was noch wesentlicher ist: Wir brauchen zusätzlich mehr Role Models. Es werden sich die Frauen immer stärker daran orientieren, wenn sie eine Ausbildung machen, ob sie eine Chance haben, dann in diesen Ausbildungen zu arbeiten.

Das halte ich für einen ganz wesentlichen Aspekt, und ich denke, wenn wir das gesam­te Paket gemeinsam bearbeiten, sind wir gut beraten. Ich bin der Meinung, dass dieses Paket im Unterrichtsausschuss, wo sich engagierte Frauen genauso dafür einsetzen, eine sehr gute Beratung finden wird, und ich bin überzeugt, dass es eine positive Lö­sung geben wird, da wir zwei Ministerinnen haben, die sicherlich mit großer Vehemenz für gute Lösungen für junge Frauen eintreten. (Beifall bei der SPÖ.)

21.27


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Mag. Schwentner. – Bitte.

 


21.27.16

Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Die beiden Projekte, von denen die Kollegin Mühlberghuber gesprochen hat und die ich in dem Antrag auch drinnen habe, gibt es leider nicht mehr, und die sind ja Anlass für meinen Antrag. Ich gebe Ihnen, Frau Kollegin Silhavy, ja in allem inhaltlich recht, nur ist es so, dass es offenkundig Projekte wie „mut!“ und „FIT“ gibt, also „mut“ für die Förderung von Mädchen und Technik und „FIT“ für Frauen in Technik, Berufsfindungs- und Berufsinformationsprogramme, vor allem dann im universitären Bereich, die einge­stellt worden sind, aber es ist für mich nicht erkennbar, wo da jetzt weitergehend gear­beitet wird.

Ich weiß, inhaltlich sind wir alle d’accord, und es gab auch eine große Kampagne von Ihnen, Frau Ministerin, „Finde deinen eigenen Weg!“. Wir haben versucht, den Weg zu finden, insofern, als wir erfahren wollten, was es jetzt diesbezüglich an Vorhaben gibt; für mich war das aber nicht eruierbar. Abgesehen davon, dass natürlich vom elemen­tarpädagogischen Bereich bis zur Berufsfindung geschlechtersensibel unterrichtet und begleitet werden soll, war einfach nicht herauszufinden, was jetzt wirklich geplant ist. Ich befürchte, dass ganz wichtige Projekte, die gut angekommen sind, aufgegeben werden, und zwar aus Spargründen, und dass denen nichts nachfolgt – außer Lippen­bekenntnissen. Im Regierungsübereinkommen steht zwar, dass bestehende Initiativen weitergeführt werden sollen, dass Mädchen bei der Wahl von nichttraditionellen Beru­fen unterstützt werden sollen, aber ich finde es nirgendwo.

Wir sind uns alle einig, es fängt schon ganz früh an, und die Gehaltsschere geht dann auseinander. Das ist sowohl in den Lehrberufen so als auch später, weil eben viel we­niger Frauen auf der Technischen Universität studieren oder qualifizierte technische


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