Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 243

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Berufe ergreifen. Das heißt, der Gap geht da auf, und ich halte es für sehr, sehr not­wendig, dass genau da entgegengesteuert wird. Das ist für mich im Moment aber nicht ersichtlich.

Gegen die Zuweisung haben wir gestimmt, weil ich glaube, dass es auch Aufgabe der Frauenministerin ist, koordinierend zu wirken. Das heißt, wir hätten das auch im Gleichbehandlungsausschuss verhandeln können, und ich glaube, wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, die Frau Unterrichtsministerin in den Gleichbehandlungsausschuss zu holen. Zumindest weiß ich noch immer nicht, warum wir das nicht tun sollten, denn das wäre auch eine Aufwertung des Ausschusses, wenn wir Materien wie diese im Gleichbehandlungsausschuss diskutieren. (Beifall bei den Grünen.)

Insofern vermisse ich es – und es ist auch im Nationalen Aktionsplan in den verschie­densten Punkte enthalten –, dass genau in diesem Bereich Maßnahmen gesetzt wer­den. Ich würde gerne wissen, wo diese Maßnahmen sind – die sind für mich nicht er­kennbar. Ich bitte Sie um Unterstützung, dass wir gemeinsam in diesem Sinn arbei­ten. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

21.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Höllerer gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


21.30.28

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesmi­nisterin! Werte Damen und Herren! Ja, es stimmt, in Österreich sind noch wenige Mäd­chen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen tätig, sie sind dort dünn ge­sät. Die Frauen und Mädchen konzentrieren sich auf bestimmte Berufe und Ausbil­dungen. Oft steht nicht ihre eigene Entscheidung dahinter, vielmehr wissen Jugendli­che oft gar nicht, wie viele Berufsmöglichkeiten ihnen offenstehen. Sie erkennen auch ihre Fähigkeiten nicht immer, insbesondere die Mädchen nicht, wenn es darum geht, sich für Handwerk oder Technik zu entscheiden. Umso leichter sind sie natürlich auch beeinflussbar durch Peergroups oder auch durch die eigenen Eltern. Das schränkt ihre Möglichkeiten ein, auf dem Arbeitsmarkt alle Chancen entsprechend zu nützen.

270 Lehrberufe gibt es. 50 Prozent der Mädchen entscheiden sich aber immer noch für Einzelhandel, Bürokauffrau oder Friseurin. Ein ähnliches Bild findet man auch bei den weiterführenden Schulen. Der Anteil der Mädchen in den wirtschaftsberuflichen Schu­len liegt bei 94 Prozent, bei den Sozialberufen sind 86 Prozent Mädchen, die in Ausbil­dung sind. 90 Prozent beträgt der Burschenanteil in den HTLs.

„Mut!“ – Mädchen und Technik – und „FIT“ – Frauen in die Technik – sind österreich­weite Projekte, die im Auslaufen sind. Man muss allerdings auch anmerken, dass mit den Materialien und mit den Ergebnissen weitergearbeitet wird, insbesondere in den Bundesländern. Es gibt auch viele spezielle Angebote des AMS in den Bundesländern, die greifen, die Wirkung zeigen.

Aber ich stimme mit all jenen überein, die meinen, dass es einer Sensibilisierung be­darf, insbesondere bei jenen, die eine Relevanz haben, wenn es darum geht, die Mäd­chen auch berufsbildend und weiterführend zu beraten, also bei den Mädchen selber, bei den Eltern natürlich, selbstverständlich auch bei den Betrieben und vor allem auch bei den Pädagoginnen und Pädagogen. Daher denke ich, dass dieser Antrag im Unter­richtsausschuss sehr gut aufgehoben ist. Wir stimmen natürlich dem Antrag zu. – Dan­ke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

21.32


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Haub­ner. – Bitte.

 


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