Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 244

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21.32.35

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Der vorliegende Entschließungsantrag ist aus unserer Sicht ein klar formulierter Antrag, der ganz eindeutig die Bundesregierung auffordert, die beiden Projekte „mut!“ und „FIT“ aufgrund ihres Erfolges weiterzuführen und deren Finanzierung sicherzustellen. Daher ist für mich nicht nachvollziehbar, dass dieser Antrag wieder einem Ausschuss, sprich dem Unterrichtsausschuss, zugewiesen wird.

Ich frage mich als Mitglied des Gleichbehandlungsausschusses schön langsam, was wir in Zukunft in diesem Ausschuss machen werden, wenn wir alles vertagen oder an einen anderen Ausschuss weiterleiten, weil angeblich keine Zuständigkeit da ist. Man hat es ja auch bei der letzten Diskussion über den Gleichbehandlungsbericht des Bun­des und der Privatwirtschaft gesehen, wo es gerade beim Gleichbehandlungsbericht des Bundes darum gegangen ist, die unterschiedlichen Frauenförderpläne der Minis­terien zu diskutieren, und wo die Frau Bundesministerin gesagt hat, Genaueres könne sie da nicht sagen, sie könne nur eine Zusammenschau geben, aber im Detail müssten die Minister Auskunft geben.

Den Vorschlag und die Idee, den Ausschuss insofern aufzuwerten, als Auskunftsper­sonen eingeladen werden könnten, hat ja die Frau Vorsitzende Wurm nicht ganz abge­lehnt. Sie hat gesagt, wir könnten darüber reden. Wir sollten, wie ich meine, überhaupt darüber reden, wie wir diesen Ausschuss, der aus meiner Sicht wichtig sein kann, auf­werten können, damit nicht jeder Antrag irgendwohin geschickt wird. Irgendwie ist das frustrierend, vor allem wenn es sich um einen Antrag handelt, bei dem wir alle der Mei­nung sind, dass er wichtig ist, dass er gut ist, dass wir etwa mehr Frauen, mehr Mäd­chen für nichttraditionelle Berufe interessieren sollten, und zwar aus den verschiedens­ten Gründen, die schon erwähnt worden sind.

Daher werden wir natürlich dieser Zuweisung nicht zustimmen, sondern wir wollen, dass dieser Antrag auch im Gleichbehandlungsausschuss entsprechend behandelt wird. (Beifall beim BZÖ.)

21.34


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ablin­ger. – Bitte.

 


21.35.01

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Her­ren! Frau Ministerin! Liebe Judith Schwentner, du hast die Frage gestellt: Wo ist denn der Weg, wenn das eingestellt ist? Wie geht das weiter?

Zum Hintergrund noch einmal: Eine der zentralen Ursachen für den Einkommensunter­schied ist der segregierte Arbeitsmarkt. Im Wesentlichen ist es so, dass in Österreich Frauen vor allem im Dienstleistungssektor arbeiten, Männer im technischen Bereich und in der Produktion, und es beginnt mit einseitiger Berufswahl. Um das eben zu än­dern, braucht es viele unterschiedliche Ansätze. Das ist im Übrigen auch eine Erkennt­nis aus diesem Projekt „mut!“, dass es nicht nur ein Projekt braucht, sondern verschie­dene Ebenen. Zum Beispiel ist Genderkompetenz bei PädagogInnen ganz wesentlich, aber auch so etwas wie eine geschlechtsreflektive Berufsorientierung bei Mädchen und bei Burschen. Es neigen nämlich auch die Burschen zu einseitigen Maßnahmen und einseitiger Berufswahl. Die Technikförderung muss früh und strukturell beginnen.

Du sagst, „mut!“ gibt es nicht mehr und „FIT“ gibt es nicht mehr, es gebe also gar nichts mehr. Das stimmt aber nicht, sondern die Erkenntnis, dass das Angebot breitge­fächert sein muss, ist erstens in den NAP eingeflossen, und es gibt ein breites Maß­nahmenpaket. Ich möchte nur einige der Maßnahmen nennen: Zum Beispiel gibt es in den Berufsinformationszentren Schwerpunkte für geschlechtssensible Berufsorientie-


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