Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 245

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rung. Ich war selbst mit meinen SchülerInnen dort, und es ist ein ganz wesentlicher Punkt, dass sie dort, wenn es um die Berufswahl geht, Angebote bekommen.

Es gibt – das kennen wir alle – den Girls’ Day. Es gibt zusätzlich die Initiative Gen­der, wo es darum geht, dass Unterrichtsmaterialien für uns Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung stehen – ich sage das aus der eigenen Berufserfahrung –, wo man sich spezifisch mit dieser geschlechtssensiblen Berufsorientierung auseinandersetzen kann beziehungsweise muss. Wenn ich es tue, dann brauche ich pädagogisches Material dazu, und das gibt es.

Es gibt zum Beispiel das Forschungsprojekt zur Förderung von Genderkompetenz an Schulen – da sind die AnsprechpartnerInnen und die Zielgruppe wieder die Päda­gogInnen selbst –, wo es darum geht, wie man ihnen die Kompetenz beibringen kann. Es gibt im bmvit die Initiative „Talente entdecken und Nachwuchs gewinnen“, wo Sommerpraktika in österreichischen Forschungsbetrieben gefördert werden. Die stellen heuer besonders die Mädchen in den Mittelpunkt.

Es gibt, ich kann gar nicht alles auflisten, zum Beispiel noch das fforte-Projekt, wo es wieder darum geht, Mädchen im Bereich von Technik und Naturwissenschaften zu fördern und den Anteil von Mädchen in technischen Berufen zu erhöhen. Es gibt „FIT“-BotschafterInnen, die man an die Schulen holen kann und die abrufbar sind. Das, um nur einige Beispiele zu nennen. Also wenn man sagt, es gäbe nichts mehr, dann stimmt das nicht, sondern das setzt bei einer breiten Zahl von Maßnahmen an und reagiert auf die Erkenntnis, dass nicht nur eines zählt, sondern vieles in diesem Puzzle notwendig ist. – Ich danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

21.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Win­ter. – Bitte.

 


21.37.59

Abgeordnete Dr. Susanne Winter (FPÖ): Frau Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Wie die FPÖ inhaltlich zu diesem Antrag steht, hat ja schon meine Kollegin ausgeführt.

Etwas, Frau Minister, möchte ich Sie aber schon fragen, nämlich warum es Ihnen ei­gentlich nicht gelungen ist, Ihren Koalitionspartner dazu zu bringen, diesem Antrag zu­zustimmen und diese beiden von Ihnen so präferierten Projekte „mut!“ und „FIT“ ganz einfach weiterzuführen. Wenn man Ihr Leitpapier liest, und das habe ich gemacht, sieht man nämlich, dass Sie darin zwar nicht explizit diese beiden Projekte ansprechen, aber dennoch merkt man die Begeisterung und die Zustimmung. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Sie doch nicht so absolut davon begeistert sind und doch nicht an die Zukunftschancen dieses Projekts glauben.

Schauen wir nur die Werbekampagne „Frauen im Bundesheer“ an. Diese gibt es seit elf Jahren, und bis dato sind nur 330 Frauen im Bundesheer beschäftigt. Das sind knapp einmal 2 Prozent.

Auch Frau von der Leyen in „good old Germany“ hat dieses Projekt vor einigen Jahren initiiert. Gestern ist dazu eine Studie herausgekommen. Trotz intensivster Maßnahmen versuchter Beeinflussung von Frauen, was die Berufswahl betrifft, findet sich unter elf Elektrikern immer noch nur eine Frau. Literatur hingegen haben von vier Personen drei Frauen studiert, und Führungspositionen will nach wie vor nur eine Frau von vier. Und – das ist für uns auch das Wichtige – es ist egal, ob eine Frau Hausfrau oder ar­beitende Frau ist, sie sind beide gleich glücklich und zufrieden. (Beifall bei der FPÖ.)

Da bin ich aber sehr froh, dass wir von der FPÖ eine ganz andere Ideologie haben, nämlich dass wir den Frauen ganz einfach freistellen wollen, dass wir ihnen die Wahl­freiheit geben möchten, welchen Beruf sie haben wollen und ob sie nicht vielleicht doch auch Hausfrau werden wollen. (Beifall bei der FPÖ.)

 


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