Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 212

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reich allein 650 000 Beschäftigte im Bereich der Sachgütererzeugung, und wir haben natürlich immer auch einen massiven Druck von Billiglohnländern in Produktionsverfah­ren. Wenn es also darum geht, innovative Produktionsanwendungen umzusetzen, gilt es daher, diesen Sektor besonders zu fördern, weil das gerade auch für die Klein- und Mittelbetriebe in der österreichischen Wirtschaft von großer Bedeutung ist.

An Effekten ergeben sich bei jedem Förder-Euro, der eingesetzt wird, Zusatzumsätze und Lizenzeinnahmen von 19,30 €. Jedes Mal, wenn rund 20 000 € in diesem Bereich investiert werden, bedeutet das einen zusätzlichen hochqualitativen Arbeitsplatz im For­schungs- und Technologiebereich. (Beifall bei der SPÖ.)

Die gute Nachricht ist also: Wir haben eine gemeinsame schlüssige, breite Strategie der österreichischen Bundesregierung zur Forschung und Technologieentwicklung. Wir haben die Forschung aus der Budgetkonsolidierung herausgenommen und darüber hi­naus im angewandten Bereich sowie bei der Forschungsprämie, die wir von 8 auf 10 Prozent erhöht haben, zusätzliche Mittel bereitgestellt. Das BMVIT bleibt in diesem Bereich auf Wachstumspfad, und es gibt, wie gesagt, eine mit allen Ressorts abge­stimmte gemeinsame Strategie, die wir jetzt angehen, um diese Maßnahmen umzuset­zen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, abschließend möchte ich Sie noch über Fol­gendes informieren: Dass heute der Girls’ Day ist, wissen Sie, glaube ich, alle. Ich ha­be leider nicht bei vielen Veranstaltungen sein können, denn wie Sie wissen, bin ich seit heute Morgen um 9 Uhr hier bei den Debatten im Nationalrat. Aber ich möchte den Girls’ Day zum Anlass nehmen, um Sie darüber zu informieren, dass wir bei der For­schungsförderung Genderaspekte haben. Das heißt, Forschungsprojekte, die Frauen mehr berücksichtigen, haben auch eine größere Chance auf Forschungsförderung.

Bei den Aufsichtsräten im Bereich Forschung – an sich ein männerdominierter Bereich, so wie die meisten in meinem Themenbereich – ist es mir in diesen beiden Jahren ge­lungen, dass ich bei der AIT 50 Prozent Frauen habe, bei der FFG 35 Prozent Frauen, bei der AustriaTech im Aufsichtsrat 40 Prozent Frauen, im Rat für Forschung und Technologieentwicklung 75 Prozent Frauen, und das ist gut so! – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

19.27


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Weiters zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesmi­nister Dr. Töchterle. – Bitte.

 


19.27.54

Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Berichterstatter! Hohes Haus! Österreich konnte in den vergangenen zehn Jahren seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung mehr als verdoppeln. Die aktuelle Globalschätzung von Statistik Austria für das Jahr 2011 zeigt uns, dass die Maßnahmen der Bundesregierung, gezielt in Wissenschaft und For­schung zu investieren, die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt gewesen sind.

Nun liegt uns dieser Text vor, den ich, der ich erst letzte Woche ins Amt getreten bin, natürlich nicht mit verfassen konnte. Ich habe ihn genau studiert: Ich finde ihn überaus gelungen. (Abg. Dr. Lichtenecker: Das stimmt, der Text ist gelungen! Die Umsetzung fehlt!) Er ist gelungen; die große Kunst wird seine Umsetzung sein, das ist mir auch klar. Die Kunst wird sein, entsprechende finanzielle Mittel dafür bereitzustellen.

Er ist jedenfalls als Strategie dazu geeignet, die Attraktivität des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Österreich langfristig zu stärken. Mir als Wissenschafts- und For­schungsminister ist es dabei wichtig, die zentrale Rolle der Hochschulen für die Innova­tionsfähigkeit des Landes herauszustreichen. Deswegen werde ich mich gezielt für die


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