Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 214

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Was mir aber ganz wichtig erscheint, ist, dass wir ein innovationsfreudiges Klima schaf­fen müssen und dass auch in der Forschungsstrategie die positive, die Vorbildwirkung des Bundes explizit erwähnt ist. Ich erwähne BIG, BBG oder auch E-Government als drei Stichworte, die man hier erwähnen sollte.

Wesentlich finde ich auch, dass man die Jugend gewinnt und sie für Forschung neu­gierig macht. Ich habe im Ausschuss ja schon das Beispiel vom Science Center bei Wels, nämlich Welios, erwähnt. Ich wünsche mir, dass ganz viele junge, aber nicht nur junge, sondern auch ältere Menschen, die neugierig sind, dort hingehen und sich tat­sächlich mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen können, indem sie diese auch nachvollziehen können, die Dinge nicht nur serviert bekommen, sondern auch selbst etwas tun können. Ich meine, das ist ein ganz guter Ansatz, um ForscherInnengeist zu wecken.

Die Forschungsfinanzierung – und das ist wohl ein ganz wesentlicher Punkt – ist ja mit den Schwerpunkten auch in der Strategie beschrieben. Frau Bundesministerin Bures hat die angestrebte Zwei-Drittel-Finanzierung schon angesprochen. Aber ich glaube, das Wesentliche ist, dass wir es schaffen, dass Unternehmen auf breiter Front durch verbesserte Rahmenbedingungen und adäquate Anreize zu mehr Forschung und Inno­vation stimuliert werden können. Wir wissen alle miteinander, der Wirtschaftsstandort, aber auch der Arbeitsplatzstandort Österreich wird stark davon geprägt sein, inwieweit es uns gelingt, im Innovationsbereich auf die Überholspur zu kommen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Kickl: Wie offen die Grenzen sind!)

19.34


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Riemer. 3 Mi­nuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


19.34.43

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Bundesminister! Ja, was immer heute passiert, wird sich ändern, wenn wir auch nicht wissen, auf welche Weise. Ich denke, diese konzeptionelle Vision 2020 hat ja hier brei­te Zustimmung gefunden, und so begrüßenswert auch die Zielsetzung der Initiative der Bundesregierung ist, die Frage des notwendigen Geldes ist schon mehrfach angespro­chen worden.

Bildung und Forschung kosten aber nicht nur Geld – ich möchte hier vielleicht noch zu­sätzlich einige Gedanken einbringen –, sondern es bedarf auch eines motivatorischen Umfeldes. Ich denke, wesentlich ist – auch als emotionaler Faktor –: Wo ist Österreich schon Weltmeister, im universitären Bereich, in der Industrie, in der kleinen/mittelstän­dischen Wirtschaft? Welche kommunikativen Vernetzungen gibt es bereits? Welche kommunizierenden Felder funktionieren bereits heute zwischen den Top-Bildungsinsti­tutionen, den berufsbildenden Bildungseinrichtungen und firmeninternen Ausbildungs­stätten? Wo laufen viele Wissensvermittlungen parallel einher, ohne dass sie sich ver­zahnend weiterentwickeln könnten?

Ein wichtiger Punkt ist meines Erachtens auch, Folgendes darzustellen: Wie können wir die Marke Arbeit in Österreich in den Herzen und Hirnen der Menschen immateriell besser verankern, um intellektuell und materiell den Erfolg für diese Konzeption zu ge­währleisten?

Ich denke hier auch an die Bildungsdebatte. Wenn Humanpotenzial und Qualifikatio­nen bestmöglich entwickelt und genutzt werden wollen, dann ist die heutige Bildungs- und Schulsystemdiskussion meiner Meinung nach kein sehr gutes Beispiel dafür. Hier sehe ich einen egalitären Niedergang anstatt eines elitären Aufstiegs – ganz zu schwei­gen von der Arbeitsplatzsituation 2020!

 


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