Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 215

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Unterschiedliche Begabungen brauchen eben auch unterschiedliche Methoden; dem kann man nur zustimmen. Präferenz für die Studien- und Berufswahl: Da spießt sich das Ganze aber schon, und zwar aufgrund mangelhaft auf die Person abgestimmter Arbeitsplätze für die Zukunft. Dies bedeutet aber auf keinen Fall, eine entsprechende Leistungsbeurteilung vielleicht noch zu vernachlässigen, und dies trotz hochmotivierter Lehrer.

Ich denke, wesentlich ist bei dem Ganzen auch: Fördern und fordern! – Das ist eine wichtige Geschichte.

Der letzte Punkt: Sozialkompetenz. Im ganzen Konzept habe ich ein Wort am wenigs­ten gefunden, nämlich Sozialkompetenz; diese ist aber heute wichtig. Wie bringen wir Menschen innerhalb der Gesellschaft wieder verstärkt in Interaktion? Wie verstärken wir Solidaritätsprinzipien im täglichen Umgang mit den anderen? Und so weiter. – Da­mit ist auch eine Leistungssteigerung wesentlich verbunden.

Zusammenfassend kann gesagt werden – ich zitiere aus der Vision 2020 –: Machen wir aus Visionen einfach Realitäten, und organisieren wir – wie unter Punkt 5: „Len­kung geben, Rahmen setzen“ – politisch die Zukunft von 2020, aber schon ab heute. Das bedeutet eine neue Kommunikationskultur und Motivation, die Kundenorientierung vom Schüler oder Kindergarten bis zum älteren Mitbürger oder der älteren Mitbürgerin, entsprechend der Arbeitsplatzsituation zum jeweiligen Zeiterfordernis. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)

19.38


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Mag. Auer zu Wort. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


19.38.29

Abgeordneter Mag. Josef Auer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Minister! Wir sind uns ja sicher alle einig, dass zur Sicherung des Wohlstandes in Europa und natürlich auch in Österreich die Entwicklung der wissenschaftlichen Innovationen fortgeschrieben werden muss.

Interessant sind in diesem Zusammenhang einige Aussagen des Rates. Zum Beispiel hat der Rat festgestellt: Österreich hat die Voraussetzungen zur Bewältigung der He­rausforderungen, um das Wohlstandsniveau zu halten. – Das wirkt ja ermutigend. Aber was sagt er noch: Das Potenzial an Qualifikationen ist in Österreich nur bescheiden ge­nutzt, und ein verbesserter Zugang zur Bildung eröffnet hier noch beträchtliche Ent­wicklungsmöglichkeiten. Und er sagt noch etwas: Er kritisiert nämlich die frühe Selek­tion nach der Volksschule.

Im Ausschuss haben sowohl Dr. Skalicky als auch Dr. Hannes Androsch auf die Pro­blematik hingewiesen, dass wir immer weniger naturwissenschaftlichen Nachwuchs haben. Auch die Opposition hat das heute gesagt; Herr Deimek, Sie sitzen ja so nahe bei mir: Sie haben das bekrittelt. Aber in Schulfragen, die ja dann die Basis für die wis­senschaftliche Entwicklung sind – Herr neuer Minister, da geben Sie mir sicher recht, und ich als Lehrer, der ich das 27 Jahre lang im naturwissenschaftlichen Bereich sein durfte, kann das, glaube ich, auch behaupten –, da sind Sie anderer Meinung.

Ich möchte jetzt ganz kurz herausarbeiten, warum wir zu wenig naturwissenschaftli­chen Nachwuchs beziehungsweise warum wir generell einen Mangel an sehr leis­tungsfähigen Schülerinnen und Schülern haben. Und ich sage, das liegt statistisch ge­sehen bereits in der Volksschule und setzt sich dann natürlich fort.

Ziel ist ein gutes Zeugnis in der Volksschule, und dem wird alles untergeordnet, damit man den Schüler oder die Schülerin ins Gymnasium schicken kann. Der Fehler ist ver­pönt. Es ist heute auch von ÖVP-Seite gesagt worden, dass wir dem Fehler auch eine


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