Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 219

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Daher sage ich: genug gezahlt! Und ich sage auch in Richtung FPÖ ganz klar und deutlich: Österreich zuerst!

Das heißt, verbessern wir zuerst die Studienbedingungen hier in Österreich für unsere Studenten, setzen wir das Programm aus; und dann können wir in ein paar Jahren wie­der darüber reden. – Danke schön. (Beifall beim BZÖ.)

19.51


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Corto­lezis-Schlager. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.51.14

Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich habe jetzt dem Kollegen Wid­mann sehr aufmerksam zugehört und mir gedacht, ich höre nicht recht. Österreich zu­erst!, heißt für mich, dass wir uns vernetzen. Österreich in den Mittelpunkt stellen heißt, dass wir Teil der Donauraumstrategie werden. Studierende in Österreich fördern heißt, auch die internationalen Beziehungen unserer Universitäten gemeinsam zu verstärken und den Austausch zwischen den Studierenden zu ermöglichen.

Gerade CEEPUS ist ein solches Netzwerk. Bereits 15 Länder machen in diesem Netz­werk mit. Das Besondere an CEEPUS, Kollege Widmann, ist, dass es nicht nur die EU-Mitgliedstaaten umfasst, sondern auch Drittstaaten und auch Beitrittsländer. Und dort liegen die künftigen Arbeitsmarktchancen. Dort liegen die künftigen Potenziale für un­sere Studierenden in Österreich. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn Sie das nicht wollen, dann schließen Sie aus, dass Österreicherinnen und Öster­reicher international tätig sind.

90 Prozent des Wissens, das wir weltweit haben, ist außerhalb von Österreich entstan­den, und diesen Wissensraum – vielleicht auch noch mehr, Kollege Van der Bellen (die Rednerin lacht) – wollen wir uns doch erschließen und uns nicht abschotten mit geisti­gen, kulturellen und wirtschaftlichen Mauern. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Van der Bellen.)

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, gerade diese Mobilität war in der Vergangen­heit der Vorbote für die Europäische Union und er ist es heute für die Erweiterung der Europäischen Union. Gerade Universitäten und Bildungseinrichtungen sind jene Stät­ten, in denen Demokratie gemeinsam diskutiert, entwickelt und in den Ländern auch in der Umsetzung unterstützt wird.

Unsere Studierenden lernen miteinander, rund 30 000 Studierende und Lehrende ha­ben an diesem Programm schon teilgenommen, davon fast jeder Zehnte aus Öster­reich, mit Aufenthalten in Mittel- und Osteuropa, jenem Wachstumsbereich, der nicht nur kulturell und historisch für uns von Bedeutung ist, sondern auch zu den größten Wachstumsregionen in unseren Nachbarstaaten gehört.

Es geht aber auch um die wechselseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen, das heißt, wegzukommen von dem, dass wir nur den Austausch haben, hin zu dem, dass wir sagen, es geht um gleichwertige Abschlüsse. Es geht darum, dass wir wechselsei­tig Bildungen, Curricula aneinander angleichen und die Wanderjahre, die im Mittelalter im Handwerk so beliebt waren, auch heute in den Zeitgeist der modernen Universität hineinbringen und ermöglichen, dass ich an verschiedenen Universitäten nach einem gemeinsam abgestimmten Curriculum studieren kann und am Ende zu einem Ab­schluss komme, der auf internationalem Niveau ist und ich eben genau über den Tel­lerrand hinausgeschaut habe.

Das ist auch ein Dialog für den Frieden. Wir können diskutieren über Wehrpflicht, ja oder nein. Wir sollten aber auf jeden Fall darüber diskutieren, wie wir den Friedensge-


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