Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 220

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danken verstärken können, denn die zivile Verteidigung beginnt mit der Bildung, mit der Ausbildung, mit der Forschung und dem kulturellen Austausch miteinander. Das ist geistige Landesverteidigung.

Das ist aber auch ein Miteinander, das viel zu selten in den Mittelpunkt gerückt wird. Solche Programme stärken das Miteinander, überwinden Konflikte und ermöglichen, dass unsere hoch qualifizierten Repräsentantinnen und Repräsentanten die Wissens­botschafterinnen und -botschafter unseres Landes sind. (Beifall bei der ÖVP.)

Das fördert Kreativität, Innovation, das fördert unser Land, das fördert unsere Universi­täten und unsere Forschungsinstitutionen. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.)

Die Kultur des jeweiligen Nachbarlandes kennenzulernen, das heißt auch, sich selbst einen Reichtum zu erschließen, der uns umgibt. Die Mauern, die wir abgebaut haben, gilt es nun über die Bildung auch mit entsprechenden Brücken zu versehen. Wirtschaft kann nur leben und sich weiterentwickeln, wenn die Menschen auch miteinander in Kontakt treten können, miteinander arbeiten können, miteinander leben können.

CEEPUS leistet einen ganz, ganz wesentlichen Beitrag dazu, und ich kann es gar nicht glauben, dass es hier in diesem Haus noch Kolleginnen und Kollegen gibt, die das ab­lehnen und nicht begrüßen. Aber noch haben Sie ja Zeit, es sich aufgrund unserer Bei­träge anders zu überlegen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Mag. Lapp.)

19.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.56.45

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Das CEEPUS-Programm, das wir jetzt diskutieren, wurde von meinen VorrednerInnen be­reits erläutert. Wir halten es für ein sinnvolles Programm, das österreichischen Studie­renden einen wichtigen Beitrag zur internationalen Vernetzung im Bereich der Wissen­schaft bietet.

Ich bin eigentlich nicht überrascht, weil wir es aus dem Ausschuss wissen, aber sehr erstaunt und bedauere es, dass wir diesem Abkommen nicht einstimmig zustimmen kön­nen. Herr Kollege Widmann, ich halte genau – Frau Kollegin Cortolezis-Schlager hat das ausreichend dargelegt – die Art von internationalen Übereinkommen, die einen Aus­tausch mit Ländern bieten, auch über die EU hinaus, für einen wichtigen Beitrag von in­ternationaler Vernetzung und für sinnvoll.

Das Problem mit ausländischen Studierenden an österreichischen Universitäten ent­steht an einem völlig anderen Punkt. Das entsteht an dem Punkt, dass wir es uns nicht leisten können, als kleines Land die Studierenden namentlich aus Deutschland aufzu­fangen, die dort, in einem viel größeren Land, keinen Studienplatz bekommen und in einem kleinen Land Studienplätze beanspruchen.

Das ist ein Problem, bei dem wir nicht aus einem antiausländischen Reflex, sondern aus einem reinen Kapazitätsproblem heraus eine Lösung auf europäischer Ebene brau­chen, die, wie ich finde, in den letzten Jahren von Ihren Vorgängerinnen zu wenig zu fin­den versucht wurde.

Ich hoffe sehr, Herr Bundesminister Dr. Töchterle, nachdem Sie ja von einer Universität kommen, die in den letzten Jahren am meisten davon betroffen war, dass Sie dieses Problem gut kennen und die Dringlichkeit des Problems einschätzen und auch die Dringlichkeit dessen, auf europäischer Ebene wirklich eine entsprechende Lösung in Gang zu setzen. Ich denke, dass es ein guter Weg ist, den auch einmal der jetzige Vi­zekanzler Spindelegger und auch Ihre Vorgängerin angesprochen haben, eine Lösung


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