Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll103. Sitzung / Seite 149

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erhöht, die diese Form der Ausbildung abgeschlossen haben und die finden, dass es zu früh ist, dass sie sehr belastet waren und dass man andere Wege überlegen soll.

Ich wollte also während dieser Diskussion auch noch den anderen Teil darstellen, weil ich meine, man muss sich wirklich sehr differenziert auf dieses Thema einlassen. Ich denke, in einigen Ländern wird auch schon an Kompromissen oder entsprechenden Möglichkeiten gearbeitet. Es gibt ja verschiedene Schulen im Mittelstufenbereich, wo eine Ausbildung im sozialen und im Gesundheitsbereich erfolgt.

Für mich ist es wesentlich und wichtiger, dass wir schauen, wie die Berufsbedingungen in diesem Bereich im Allgemeinen sind und dass es hier Verbesserungen gibt. (Beifall bei der SPÖ.)

16.52


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Haubner gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.52.14

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Faktum ist, dass der Bedarf an und die Nachfrage nach Fachkräften für Pflege und Betreuung steigt. Allein in Oberösterreich sind derzeit 8 500 Menschen im Pflegebereich tätig, und im nächsten Jahr, 2012, fehlen allein 300 Fachkräfte –Tendenz steigend.

Es ist von Ausbildungsmöglichkeiten gesprochen worden, die zu akzeptieren sind: im Bereich der Diplomberufe, im Bereich der Fachberufe, im schulischen Bereich. Ich sehe es in Oberösterreich: Da werden WiedereinsteigerInnen, UmsteigerInnen geför­dert und unterstützt, auch MigrantInnen. Ich denke, von diesen Agenturen, die Kollege Hofer angesprochen hat, die Kräfte aus den umliegenden Ländern vermitteln, die auch zu sehr niedrigen Löhnen und Gehältern bei uns arbeiten, von denen alleine möchte ich in Zukunft, was die Pflege anbelangt, nicht abhängig sein.

Daher müssen wir auch jungen Menschen mehr Chancen geben, nach Absolvierung der Schulpflicht eine Ausbildung zu machen. Wir vom BZÖ unterstützen daher diesen Antrag. Wir haben ja selbst auch schon seit 2006 immer wieder Anträge in diese Richtung eingebracht, und mir ist diese Blockade aufseiten des Bundes einfach unverständlich. Es ist fast eine Ignoranz, und ich verstehe wirklich nicht, wieso man nicht ein Modell-, ein Pilotprojekt machen kann.

Manche Länder wollen das tun; es ist auch noch nichts umgesetzt worden. Ich weiß, die Volkshilfe als eine große Organisation im Pflegebereich steht hinter diesem Projekt. Die sagen, ein Lehrberuf wäre etwas Gutes. Landeshauptmann Pühringer hat in einer Pressekonferenz unlängst gesagt, na ja, man sollte sich überlegen, welche Gesundheitsberufe man bereits mit 14 Jahren machen kann.

Also es geht eigentlich in diese Richtung, und daher appelliere ich wirklich an Sie, diese Blockade aufzulösen und zu beenden und einmal diesen Entwurf eines Lehrberufes – den es gibt – in die Hand zu nehmen. Es gibt dazu ja auch schon einen Lehrplan.

Wir als BZÖ werden da nicht lockerlassen, denn es sind neue Ideen, neue Wege, und die müssen wir einfach rechtzeitig gehen. Es ist eine Investition, die sich auszahlt. Gerade der Bedarf an Pflege- und Fachkräften für zu Hause wird ja immer höher, und hier brauchen wir auch zur Bewältigung des Alltags gut ausgebildete Menschen mit entsprechender Sozialkompetenz.

Das Argument, dass jemand zu jung ist, greift meiner Meinung nach einfach zu kurz. Man traut also jungen Menschen den Umgang mit und die Arbeit an älteren Menschen


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