Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 27

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in der jeweiligen Verdienstbranche zu erwarten ist, wenn man diese und jene berufliche Vorbildung hat.

Das Vierte – das ist ganz wichtig – ist, dass wir schauen, dass weniger Frauen Teilzeit und mehr Frauen Vollzeit arbeiten.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Frau Bundesministerin, welche Ursachen sehen Sie dafür, dass diese Differenz zwischen den Geschlechtern so groß ist?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ein Grund, der die ganz jungen Frauen betrifft, ist, dass noch immer zu viele Mädchen unter nur drei Lehrberufen wählen: Friseurin, Verkäuferin, Sekretärin. Ich sage nichts gegen diese Berufsbilder, man muss nur wissen, dass man in diesen Berufen zum Teil viel weniger verdient als in technisch orientierten Berufen. Das heißt, Mädchen dazu zu motivieren, technische Berufe zu ergreifen, ist das eine. Das ist eine der Ursachen.

Viele Frauen haben dann, wenn sie Babypause machen, wenn ein Kind auf die Welt kommt, wenn sie wieder einsteigen, schlechtere Bedingungen als vorher. Das heißt, bei Frauen, die wieder einsteigen, gehört da angesetzt.

Und eine dritte Ursache ist: Wir haben in Österreich noch viel zu wenige Frauen in Spitzenpositionen, wir haben zu wenige Chefinnen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Mag. Aubauer, bitte.

 


Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Minister! Frauen gehen früher in Pension als Männer. Das war als Belohnung gedacht, weil sie ja eine Mehrfachbelastung – Haushalt, Kinder, Beruf – tragen, aber es entgehen ihnen dadurch fünf gute Einkommensjahre, es entgehen ihnen dadurch höhere Pensionen.

Nun ist das Antrittsalter oft in Betriebsvereinbarungen festgeschrieben.

Werden Sie sich dafür einsetzen, dass EU-rechtswidrige, diskriminierende Betriebsver­ein­barungen gestrichen werden? Und wie wollen Sie konkret jenen Frauen helfen, die länger arbeiten wollen, aber immer noch daran gehindert werden?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Jede Frau, die länger arbeiten möchte, soll das auch tun können; da bin ich ganz Ihrer Meinung. Das heißt, darauf hinzuwirken, dass mit den Sozialpartnern Gespräche geführt werden darüber, dass es nicht in Ordnung ist, wenn Frauen mit dem 60. Le­bensjahr sozusagen aus dem Erwerbsleben gedrängt werden. Das werde ich gerne tun.

Es ist auch jetzt schon so, dass niemand vor dem 60. Lebensjahr oder mit dem 60. Lebensjahr gehen muss, sondern dass das leider in der Praxis einfach allzu oft stattfindet. Ich werde mich dafür einsetzen, Gespräche führen, dass das in Zukunft nicht der Fall ist.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Huber.

 


Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Frau Präsident! Frau Bundesminister! Die meisten der berufstätigen Frauen arbeiten in Klein- und Mittelbetrieben. Jetzt sind aber genau diese Klein- und Mittelbetriebe nicht verpflichtet, einen Einkommensbericht zu


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