Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 100

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Was Sie, meine Damen und Herren von der FPÖ, als „Ideologie“ qualifizieren, ist das Gegenteil. Es gilt, sich stark zu machen und Position für Frauen und Frauengesundheit eben durch bessere Rahmenbedingungen zu beziehen. (Beifall bei der SPÖ.)

Wichtig ist auch das Kapitel Pflege, dem ja auch ein großer Teil in diesem Gesund­heitsbericht gewidmet wurde. Kollegin Aubauer ist schon darauf eingegangen. Ich möchte in diesem Zusammenhang schon darauf hinweisen – weil wir von der gesamt­heitlichen Sicht sprechen –, wie wichtig Gender Budgeting ist. Maßnahmen, Kürzun­gen oder Erhöhungen in diesem Bereich wirken sich ganz speziell auf Frauen aus. Daher ist Gender Budgeting auch ein ganz wesentlicher Aspekt bei den Bedingungen, in deren Rahmen Frauengesundheit steht.

Abschließend: Frauen sind meistens Pflege- und Gesundheitsmanagerinnen in den Familien. Frauen haben ein Anrecht auf genderspezifische Gesundheitsvorsorge und -versorgung. Wir sind hiebei weltweit erst einen ersten Schritt auf diesem Weg unterwegs, wenn wir an Arzneimitteltests und an Medikation denken.

Umso begrüßenswerter ist dieser Frauengesundheitsbericht mit seinem ganzheitlichen Ansatz. Er bietet uns viele Anleitungen für die Umsetzung in vielen Politikfeldern. Das geht von der Antidiskriminierung bis zu Fördermaßnahmen für Frauen. Vielleicht ist es aber auch eine Anregung, damit wir irgendwann nicht nur den Nationalen Aktionsplan für Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt haben, sondern auch zu einem Nationalen Aktionsplan für geschlechterspezifische Gesundheit kom­men. (Beifall bei der SPÖ.)

13.03


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Fuhr­mann. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.03.56

Abgeordnete Mag. Silvia Fuhrmann (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Bundesminister! Ich denke, die Debatte hat sehr gut gezeigt, dass eines relativ sicher ist, nämlich dass dieser Frauengesundheitsbericht, nicht nur weil er 600 Seiten hat, auch inhaltlich qualitativ sehr viele Themenbereiche abdeckt. Ich glaube auch, dass die Maßnahmen, die sich daraus ableiten und seitens der Politik ergriffen werden müssen, sehr vielfältig sind. Wenn man das ernst nimmt, dann ist heute nicht nur ein Appell an die Zuschauer auf den Galerien oder im Fernsehen zu richten, sondern vor allem auch an uns selbst, wirklich tätig zu werden.

Ich möchte nur zwei Themenbereiche aufgreifen, weil ohnehin schon sehr viel gesagt wurde. Zusammenfassend: Ich denke – was mich persönlich auch angesprochen hat und mir ins Auge gestochen ist –, dass wir politisch vor allem dort ansetzen müssen, wo wir sehen, wie sehr die Kombination von Erwerbstätigkeit und Familienarbeit, die noch immer hauptsächlich auf der Frau lastet, auch auf die Psyche der Frau geht und dass diese Doppelbelastung sehr oft zu psychischen Erkrankungen bei der Frau führt, dass es zu Depressionen kommen, zu Angststörungen kommen kann. Ich denke, auch da muss die Politik unterstützend eingreifen, nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern vor allem auch zur Vermeidung der starken Doppelbelastung. – Das zum einen.

Zum anderen: Frau Kollegin Schenk hat in ihrer Rede gesagt, dass das Thema Burn-out zu wenig aufgegriffen oder auch aufgearbeitet wurde. Dieser Meinung bin ich auch. Das wäre eine Anregung für den nächsten Bericht, sich das gezielt genauer anzuschauen.

Das Thema Brustkrebs und Mammographie-Untersuchungen wurde heute schon viel­fach diskutiert. Faktum ist, dass 23 Prozent aller Todesfälle bei Frauen auf Brustkrebs zurückzuführen sind – leider! Der Herr Bundesminister hat angekündigt, auch in


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