Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 104

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Sicherheit geben, dass sie medizinisch nicht nur die beste Versorgung haben, sondern dass ihre Anliegen auch sehr, sehr ernst genommen werden und dass wir in jedem Bereich, nicht nur in der Reparaturmedizin, sondern auch in der Prävention, diese Gruppe, die die Hälfte der Bevölkerung darstellt, sehr, sehr ernst nehmen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.17


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzte Rednerin zu diesem Tages­ordnungspunkt ist Frau Abgeordnete Dr. Winter zu Wort gemeldet. 3 Minuten Rede­zeit. – Bitte.

 


13.17.32

Abgeordnete Dr. Susanne Winter (FPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bevor ich auf den Gesundheitsbericht eingehe, möchte ich noch kurz auf die Aus­führungen einiger meiner Kollegen replizieren. Frau Silhavy hat sich ja daran gerieben, dass wir von der FPÖ immer wieder „Frau Minister“ sagen, und sie meinte, umgekehrt wäre es schön. Das heißt, in ihrem Sinne darf ich jetzt Frau Ministerin Stöger und Herrn Minister Heinisch-Hosek begrüßen. Wenn Sie meinen, dass das toll ist – wir können uns dem ganz einfach nicht anschließen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Krainer: Sie haben das intellektuell nicht verstanden! – Weitere Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)

Frau Kollegin Schwentner hat uns in ihrem Vortrag vorgeworfen, dass wir von der FPÖ eine sehr verwerfliche, sinnentleerte Ideologie hätten und 600 Seiten nicht ... (Beifall und Bravorufe bei den Grünen.) Bravo! Der liebe Gott hat die Gaben gut verteilt: Dem einen hat er die Lautstärke gegeben, dem anderen den Intellekt, meine Herrschaften. (Beifall bei der FPÖ. – Anhaltende Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)

Frau Kollegin Schwentner, Ihnen kann ich nur Folgendes sagen: Ich empfehle Ihnen, die dritte, vierte Klasse Volksschule zu besuchen, da lernt man nämlich, bis 1 000 zu zählen. Dieser Bericht hat keine 600 Seiten, dieser Bericht hat 583 Seiten. (Abg. Grosz: Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich, Frau Kollegin! – Weitere Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)

Herr Minister Stöger, darf ich Sie noch kurz etwas fragen? Sie haben gemeint, Sie haben eine vernünftige Notfallverhütung eingerichtet. Meinen Sie, dass Verhütung immer vernünftig ist und dass eine Schwangerschaft ein Notfall ist? Ich kann mir das schwer vorstellen, denn dann müsste ich all die Leute, die hier am Podium hinter mir sitzen, als Notfall, der absolut nicht verhütet werden konnte, bezeichnen. Das ist nicht unsere Ideologie, das wollen wir nicht, das wollen wir nicht einmal hören! (Beifall bei der FPÖ.)

Nun kurz zum Frauengesundheitsbericht. Ich möchte noch näher erläutern, warum wir diesem Bericht absolut nicht zustimmen können.

Einen großen Teil dieses Berichtes nehmen die Bereiche Scheidung und Ehe­schließungen und Frauen- und Gleichstellungspolitik in Österreich ein. Das sind Kapitel, die einfach nicht in diesen Bericht hineingehören. Deshalb wird der Bericht von uns abgelehnt.

Ein zweiter sehr ideologisierter Punkt in diesem Bericht, den wir nur zum Teil teilen können, widmet sich der Frauengesundheit. Wir sind sehr wohl für Frauengesundheit, aber wir beziehen ja in der Forschung auch die Männer mit ein, während Sie, meine Damen und Herren, ausgesprochen für die Gender-Medizin sind. Und das ist eine zweite Disziplin, mit der wir uns nicht befassen wollen und die einzig und allein den Blick auf die Frau richtet. Das wollen wir auch nicht. (Abg. Mag. Schwentner: Weil Sie noch immer nicht das Wort „Gender“ verstanden haben!)

 


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