Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll107. Sitzung / Seite 204

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Ich ersuche nur darum, auch die andere Realität zur Kenntnis zu nehmen, die es eben leider auch gibt: 90 Prozent der Verfahren – meinetwegen 90, auf eine Diskussion über die Prozentzahlen lasse ich mich nicht ein – werden von den Sozialpartnern gut vorbe­reitet, die Instrumente werden adäquat ausgesucht.

Dann gibt es aber noch jene Entscheidungen innerhalb des AMS – Minister Hundstor­fer weiß, welches Verfahren ich jetzt nennen werde (Bundesminister Hundstorfer nickt) –, wo der Herr Mensdorff-Pouilly über einen Lobby-Mann – ich nehme an, einen Vertreter der Wirtschaftskammer – für seinen Betrieb – Waffen, Rüstung und diverse andere Korruptionsgeschäfte – um Kurzarbeitsbeihilfe ansucht. Zunächst sagen alle: Nein, wirklich nicht, das hat mit der eigentlichen Aufgabe von Kurzarbeit nichts zu tun! – und dann wird die Kurzarbeitsbeihilfe trotzdem gewährt.

Natürlich weiß ich, dass der Fall Mensdorff-Pouilly kein typischer ist, aber weil eben auch solche Fälle passieren und es nicht Sinn der Kurzarbeitsbeihilfe ist, diesen we­nigen Betrieben zu helfen, möchte ich, dass Sie das Problem ernst nehmen. Das spricht nicht gegen die 90 Prozent, die von den Sozialpartnern und vom AMS gut organisiert werden; aber die 10 Prozent, meine sehr geehrten Damen und Herren – ob es die Kurz­arbeit ist, oder ob es die Asylwerber sind, die länger hier sind –, nehmen Sie bitte auch ernst! (Beifall bei den Grünen.)

19.32


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Lin­der zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.32.23

Abgeordneter Maximilian Linder (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Betreffend das Thema schulische Ausbildung oder Probleme der Schüler mit dem Übergang in den Beruf ist es, glaube ich, wichtig, das anzuschauen, dem entgegenzuwirken und daran zu arbeiten. Mindestens gleich wichtig ist es aber, meine ich, dafür zu sorgen, dass wir möglichst viele Leute, Jugendliche in eine Lehre bekommen, ein Handwerk erlernen lassen, denn mittlerweile merkt man, dass man für die Betriebe immer weniger wirklich gut ausgebildete Leute bekommt.

Im Zusammenhang mit dem Thema, Leute für eine Lehre zu motivieren, muss ich sa­gen – und Kollege Gabriel Obernosterer wird mir recht geben –, dass wir zwar Lehr­plätze im Tourismus zur Genüge haben, aber leider keine jungen Leute, die einen Tou­rismusberuf erlernen und in diesem Bereich arbeiten wollen. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass da vonseiten des Sozialministeriums gesteuert wird, der Beruf in der Gas­tronomie wieder schmackhaft gemacht wird und wir das auch aus Überzeugung leben und vorzeigen.

Frau Kollegin Schatz, ich habe noch Ihre Worte in Erinnerung, als Sie vor einiger Zeit gesagt haben: Na ja, Berufe im Tourismus sind nicht interessant wegen der schlechten Arbeitszeit und der schlechten Bezahlung. – Ich glaube, wir sollten dem entgegenwir­ken und diese Probleme auch mit Förderungen ausgleichen, zumal der Tourismus ei­ner unserer beständigsten Wirtschaftszweige ist.

Während der Krise in den letzten Jahren hat gerade der Tourismus gezeigt, dass er auch in schlechten Zeiten konstant seine Zahlen bringt und positiv arbeitet. Deshalb wäre es wirklich wünschenswert, Herr Minister, dass wir intensivst daran arbeiten, jun­ge Leute in den Tourismus zu bekommen, die Lehrstellen im Tourismus zu beset­zen und so der Jugendarbeitslosigkeit entgegenwirken! (Beifall bei der FPÖ.)

19.34


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzter Redner zu diesem Tagesord­nungspunkt kommt Herr Abgeordneter Grosz zu Wort. 3 Minuten freiwillige Redezeit­beschränkung. – Bitte.

 


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