Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 169

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Ich berichtige tatsächlich: Das Zillertal hat einen öffentlichen Skibusverkehr. Wir geben ungefähr 3 bis 4 Millionen € aus. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenrufe bei Grünen und BZÖ.)

16.16


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Franz zu Wort. – Bitte.

 


16.16.50

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Minister! Ge­schätzte Damen und Herren im Hohen Haus! Unser Land hat alle Voraussetzungen, um viele Gäste anzulocken. Wir verfügen über herrliche Gebirgslandschaften, über wunderschöne Seengebiete, profitieren von unserer gepflegten Hotellerie, von Orten, die auch Kultur in vielerlei Hinsicht bieten, und vom Bregenzerwald bis zum Neusiedler See von einem überdurchschnittlichen Spektrum an Angeboten für Erholungs­suchende, für Sportler, aber natürlich auch für Kulturbeflissene.

Wenn es um neue touristische Angebote geht – ich denke dabei an Skigebiets­erweite­rungen, an größere Hotelprojekte –, steht immer das Thema Verkehr an erster Stelle, wissen wir doch, dass wir ohne Verkehr keine Gäste bekommen. Wir wollen aber viele Gäste – jedoch ohne die negativen Auswirkungen des Verkehrs. Gerade deshalb müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie wir die zunehmende Verkehrs­belas­tung reduzieren können. So greift auch die Tourismusstrategie des Bundes dieses Thema auf, und der vorliegende Antrag fordert nachhaltige Mobilitätsangebote für Touristen.

Der anhaltende Trend zu Kurzurlauben, die erhöhte Mobilität der Gäste und damit verbunden die Verkürzung der Aufenthaltsdauer bedeuten, dass es natürlich zu mehr Verkehr kommt. Die steigende Bevölkerungszahl, der gestiegene Wohlstand führen dazu, dass immer mehr Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, auf unsere Umwelt Rücksicht zu nehmen. Wir müssen den Gast dazu bringen, dass er mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann, und haben auch dafür zu sorgen, dass er im Ort ohne eigenen Pkw auskommen, sich bewegen kann.

So gesehen sind größere Bemühungen wie etwa die Einbindung des Tourismus in die Verkehrsplanung notwendig. An dieser Stelle kann ich über ein schönes Beispiel aus meiner Heimatregion, aus dem Bregenzerwald, berichten. Unsere Sommergäste erhal­ten ab der dritten Nächtigung gratis eine Sommercard. Mit dieser Sommercard können sie gratis alle Museen besuchen, die Schwimmbäder benutzen, sämtliche Liftanlagen und auch den öffentlichen Verkehr gratis benutzen. Sie können sich vorstellen, dass das eine wahre Erfolgsgeschichte ist. Das kostet natürlich relativ viel Geld, und es sind die Gemeinden gefordert, dieses Geld aufzubringen.

Die Bregenzerwald-Sommercard wird sehr gerne angenommen. Wir haben festgestellt, dass die Nächtigungszahlen im Sommertourismus laufend steigen. Wir haben zufrie­denere Gäste und deutlich weniger Verkehr. Es ist auch für die Einheimischen ein Angebot dabei. Sie können eine Saisonkarte kaufen, mit der sie dann auch dieses Ange­bot sehr kostengünstig annehmen können.

Es gilt also, nachhaltige Mobilitätsangebote zu schaffen – durch Verknüpfung von Frei­zeitangeboten mit der Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln –, wir brauchen den Ausbau der Radwegenetze, wir wollen eine sinnvolle Optimierung des Taktfahrplanes, und es soll auch Elektromobilitätsangebote geben. Es gibt auch schon Verleihsysteme für E-Bikes und E-Cars.

 


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