Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 170

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Unsere Tourismuswirtschaft ist gefordert, eine hohe Umwelt- und Aufenthaltsqualität zu bieten, damit unsere Marktchancen steigen. Gehen wir diesen Beispielen nach und versuchen wir, diese auch flächendeckend umzusetzen! (Beifall bei der ÖVP.)

16.20


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Hakel. – Bitte.

 


16.21.01

Abgeordnete Elisabeth Hakel (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Mobilität ist eine der Grundvoraussetzungen für den Tourismus. Verkehr und Mobilität können für eine Tourismusregion auf der einen Seite Fluch, auf der anderen Seite natürlich auch Segen sein. Der Bezirk Liezen kann ein Lied davon singen, wie nahe Fluch und Segen beieinander liegen.

Die Region Schladming, Wintersportparadies Nummer 1, nicht zuletzt auch bekannt durch die dort stattfindende Ski-WM im Jahr 2013, bekommt dadurch einen noch höhe­ren Bekanntheitsgrad. Ein höherer Bekanntheitsgrad bedeutet natürlich noch mehr Tourismus, mehr TouristInnen. Das ist natürlich gut, es stärkt auf der einen Seite die regionale Wirtschaft – das ist der Segen –, aber das ist auch ein Fluch, denn dank der Navigationssysteme stauen sich jetzt die Autos nicht nur auf der Ennstal Bundes­straße, sondern natürlich auch durch die kleinsten Gemeinden im Bezirk auf der Suche nach dem kürzesten und schnellsten Weg ans Ziel. Das ist nicht nur ein Fluch für die einheimische Bevölkerung, sondern natürlich auch für die Gäste. Bitterböse Briefe der gefrusteten Gäste an die Bürgermeister der Regionen über den erlebten Verkehrsfrust und die Ankündigung, nie mehr in diesem Bezirk beziehungsweise in dieser Region Urlaub zu machen, sind die Folge. Nachhaltige Mobilitätskonzepte für die Tourismus­regionen sind hier ganz sicher gefragt.

Ein anderes Beispiel aus dem Bezirk Liezen führt mich in die Region Gesäuse – Eisen­wurzen. Es gibt im Nationalpark Gesäuse und im Naturpark Eisenwurzen an Wochen­tagen keinen Personenverkehr mehr, wie ich ja schon öfters erzählt habe. Die Alter­native zum Personenverkehr ist das „Xeismobil“, ein Ruftaxisystem; ein System, das hervorragend funktioniert, aber auch hier liegen Fluch und Segen ganz nahe beieinan­der. Der Segen: Das Alternativmodell zur Eisenbahn, das sogenannte Ruftaxi, hat bisher bestens funktioniert. Es funktioniert aber so gut, dass die Taxis heillos überfüllt sind. Und somit sind wir beim Fluch. Die Linienführung ist nicht auf dem aktuellsten Stand. Das Verkehrsnetz gehört schon längst ausgeweitet, und auch mehr Taxis gehören zur Verfügung gestellt. Dafür sollen natürlich wieder die Gemeinden noch tiefer in die Tasche greifen, und wir wissen alle, wie gut es um die Finanzen unserer Gemeinden steht.

Ich bin froh darüber, dass es einen Fünf-Parteien-Antrag gibt beziehungsweise dass sich alle fünf Parteien dazu bekennen, dass eine Mobilitätslösung notwendig ist. Ich würde mir wünschen, dass es regionale Verkehrsgipfel oder Mobilitätsgipfel gibt, wo mit allen Betroffenen, mit den Gemeinden, mit den Tourismusvertretern, mit den Wirtschaftsvertretern, mit Land, mit Bund, bedarfsorientierte Lösungen für dieses Mobilitätsproblem ausgearbeitet werden, denn es kann nicht sein, dass die Finan­zierung immer bei unseren Gemeinden hängenbleibt. Dafür sehe ich ganz sicher auch das Tourismusministerium in der Verantwortung. (Beifall bei der SPÖ.)

16.24

16.24.16

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Die Frau Berichterstatterin wünscht kein Schlusswort.

 


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