Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 201

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Auch von der Abschaffung der freien Dienstverträge wird in einem Antrag gesprochen. Da möchte ich – auch aus meiner Berufserfahrung mit einem GründerInnenzentrum – sagen, dass gerade diese freien Dienstverträge oft auch ein Vorschritt hinein ins Unternehmertum sind, in eine wirkliche Selbständigkeit, und ich denke, dass man das anschauen muss. (Abg. Mag. Schatz: ... aber nur Scheinselbständigkeit!)

Dass natürlich diese Arbeitsform manchmal nur eine Alternative zu keinem fixen Anstellungsverhältnis ist, das ist uns klar, und dass sich die Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt verändert haben, das ist uns auch bewusst. Dass das eine zentrale Herausforderung ist, das haben wir auch gezeigt mit einem Antrag, in dem es um die Schaffung eines neuen Arbeitnehmerbegriffes, aber auch um weitere Arbeitsmodelle geht.

Zu den weiteren Anträgen, nämlich unter anderem, wie Sie schon erwähnt haben, auch zur Wiederaufnahme der Aktion zur Unterstützung von jungen Menschen, die es vor zirka zehn Jahren gegeben hat, möchte ich Folgendes sagen. Da gibt es jetzt auch Formen – es hat einen anderen Namen – von Trainees, sei es in den Verwaltungen, sei es aber auch sehr stark in Non-Profit-Organisationen, wo diese auch mit Förderung seitens des AMS, auch mit der Unterstützung von anderen Programmen die Möglichkeit haben, natürlich auch für den Arbeitgeber, ein Jahr lang Praxis zu erlan­gen, damit sie dann ins Berufsleben einsteigen können.

Das Praktikum – der Unterschied ist mir sehr wohl bewusst –, das ich während einer Ausbildung und während der Schule mache, ist, denke ich, mehr denn je notwendig und wichtig, um wirklich eine Praxis zu bekommen, um auch zu wissen: Wie schaut dann das, was ich lerne/studiere, in der realen Umsetzung aus? Daher denke ich, dass man diese zwei Schienen zwar genau anschauen soll, auch von der Statistik her – wie laufen sie? –, dass man aber auch wissen muss, dass das eine gute Grundlage ist, um einzusteigen.

Eines möchte ich schon noch sagen: Man muss auch hinschauen, welche Studien­richtungen junge Menschen des Öfteren einschlagen oder ihnen eingeredet werden und ob sie nicht manchmal gefordert sind, schon bei der Auswahl – genauso wie bei den Lehrberufen und danach – auch darauf zu achten, ob sie eine Jobchance haben.

Die Studie, die Sie erwähnt haben, sagt auch, dass 46 Prozent schon eine Erwerbs­tätigkeit haben. Das heißt, sie sind mit dieser Schiene schon drinnen und gehen dann sozusagen automatisch in eine fixe Berufstätigkeit hinein. Viele sagen auch, die ersten Monate nach einem Studienabschluss sind eine Übergangszeit, und diese Studie zeigt auch, dass fast 80 Prozent nach sechs Monaten erwerbstätig sind. Insbesondere sind das natürlich FH-Absolventinnen und ‑Absolventen.

Ergänzen und hinzufügen möchte ich zu den Anträgen der Grünen, die wir im Sozial­ausschuss behandelt haben, dass wir auch kein Arbeitsrecht light wollen. Das hat Herr Bundesminister Hundstorfer im Sozialausschuss ganz klar gesagt. Das Ziel muss eine Rechtsdurchsetzung und die Verbesserung des Bestehenden sein.

Ich möchte auch noch einmal auf den Antrag verweisen, den wir in diesem Zusam­menhang, bei diesem Punkteblock eingebracht haben – wir, das heißt Renate Csörgits und August Wöginger –, betreffend Maßnahmen im Zusammenhang mit Praktika, in dem es darum geht, dass der Herr Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumen­tenschutz ersucht, gebeten wird, Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Situation der genannten PraktikantInnen unter Einbeziehung verschiedener Studien zu ent­wickeln. Daher denke ich, dass wir auch in dieser Richtung auf einem guten Weg sind. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

18.09

 


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