Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll112. Sitzung / Seite 255

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Kreuz geklammert hat, am Boden lag, seine unteren Extremitäten bereits verbrannt waren, er aber immer noch gelebt hat, weil er eine gute Konstitution hatte? Schauen Sie sich das einmal an, damit Sie wissen, wie es diesen Menschen geht, die von uns verlassen werden – von Ihnen und anderen lauen Brüdern.

Meine Damen und Herren, alleine im Irak sind 1,2 Millionen Christen geflüchtet. Die Si­tuation in den Ländern, wo sich jetzt sozusagen die große Demokratiebewegung ab­spielt, hat sich für Christen nicht verbessert. In allen Ländern dort haben sich die Be­dingungen für die Christen verschlechtert. Österreich finanziert dort angeblich Demo­kratiebewegungen, finanziert angeblich den Aufbruch. Wir finanzieren jede Menge Projekte, aber nicht ein einziges Mal haben wir das davon abhängig gemacht, dass ein Land gegen die Mörder vorgeht, die Christen umgebracht haben! Das ist die Schande, die Sie zu tragen haben! (Beifall beim BZÖ.)

Verstehen Sie, da kommt es nicht auf die Textierung oder auf den Duktus irgendeines Antrages an. Sie könnten herausgehen und sagen: Herr Grosz, Ihr Antrag hat sich er­übrigt, weil wir haben erstens, zweitens, drittens, viertens, fünftens. Wir haben in Ägyp­ten, wir haben in Pakistan, wir haben in Somalia, wir haben das und das gemacht. Sie haben nichts davon vorzuweisen. Nichts, gar nichts! Blödes Gelächter! (Zwischenrufe der Abg. Rauch-Kallat.)

Das ist nicht der Umgang, den Christen verdient hätten. Sie hätten die Aufgabe, Ihren christlichen Brüdern beizustehen! Sie hätten die Aufgabe, sich als Christen zu beken­nen, Sie hätten die Aufgabe, die Gelder der österreichischen Steuerzahler davon ab­hängig zu machen, dass die Christen in diesen Ländern geschützt werden, anstatt sich hier höhnisch über das Opfer dieser Menschen hinwegzusetzen! (Beifall beim BZÖ. Zwischenrufe des Abg. Kößl.) Das sind die Märtyrer des 20. und 21. Jahrhunderts, Menschen, die von Ihnen im Stich gelassen werden – von Ihnen und anderen lauen Brüdern. (Beifall beim BZÖ.)

21.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Rauch-Kallat. – Bitte.

 


21.37.50

Abgeordnete Maria Rauch-Kallat (ÖVP): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Eigentlich wollte ich heute nicht reden, sondern mir das für den Freitag vorbehalten, aber Herr Kollege Stadler, wenn Sie meinen, Sie vom BZÖ seien die Einzigen, die das Recht ge­pachtet hätten (Abg. Mag. Stadler: Das habe ich nicht behauptet!), und meinen, Sie könnten hier mit Ihrer Polemik behaupten, dass Österreich nicht gesagt hat ... (Die Ab­geordneten Mag. Stadler, Grosz und Petzner: Ihr Gatte ist ein Waffenlobbyist! An­haltende Zwischenrufe beim BZÖ.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer (das Glockenzeichen gebend): Herr Abgeordne­ter Stadler! Herr Abgeordneter Grosz! Herr Abgeordneter Petzner! Die Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen in diesem Haus haben Ihnen bei Ihren Reden zuge­hört. Ich verlange das jetzt auch bei der Rede der Frau Abgeordneten Rauch-Kallat! (Beifall bei SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grünen.)

Bitte, Sie sind am Wort, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Maria Rauch-Kallat (fortsetzend): Meine Damen und Herren! Ange­sichts dieses Hasses, der einem hier entgegenschlägt, werde ich mich am kommenden Freitag gerne auch mit der politischen Kultur auseinandersetzen. (Anhaltende Zwi­schenrufe des Abg. Mag. Stadler. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Aber jetzt lassen Sie mich als Präsidentin der Gesellschaft Österreich-Ägypten und der Österreichisch-Tunesischen Gesellschaft etwas sagen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Stadler: Einen Schmarr’n haben Sie getan!)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite