Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 163

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Wenn ich das jetzt aus meiner Sicht sagen darf: Ich glaube, es ist wichtig, dass wir die regionalen Angebote bestmöglich nutzen: Sportvereine, Musikschulen, Kulturinitia­tiven. Falls es möglich wird, über den Freizeitpädagogen das Angebot für die Kinder, für die Schüler und Schülerinnen noch anzureichern, attraktiver zu machen und gleichzeitig durch berufsbegleitende Ausbildungen in den Pädagogischen Hochschulen Qualifikation zu sichern, dann ist das ein guter Weg.

Ich glaube, es ist ein wichtiger Schritt, dass Angebote jetzt auch schulübergreifend stattfinden können, also dass wir jetzt ein bisschen damit beginnen, auch die Grenzen durch Kooperationen zu überwinden. Sie haben schon die Mindestgruppengröße mit zwölf Kindern genannt, die vor allem auch für den ländlichen Raum von Vorteil ist.

Mit Sicherheit werden wir aber mit diesem Projekt eine Diskussion früher führen müssen. Das ist das Thema der Sprengeleinteilung. Denn wenn wir die Wahlfreiheit der Eltern jetzt wirklich ernst nehmen, dann werden wir jedenfalls seitens des Bundes auch dieses Thema besprechen und es jedenfalls den Ländern freistellen müssen, darauf einzugehen, denn die Wahlfreiheit muss man ja auch umsetzen und leben können.

Aber wir haben im Unterrichtsausschuss, Herr Abgeordneter Rosenkranz, schon diskutiert, dass das sicher ein Thema ist, das von der Elternseite jetzt auf uns zukommen wird.

Ich bedanke mich für die sehr konstruktive Diskussion im Unterrichtsausschuss. Vielleicht überlegt es sich ja die Parlamentsfraktion der Grünen noch. Es ist ein wichtiger Schritt, gerade in der jetzigen Zeit, für die berufstätigen Eltern. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

16.35


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Mag. Rudas zu Wort. – Bitte.

 


16.35.45

Abgeordnete Mag. Laura Rudas (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Herr Dr. Walser hat zu Beginn eine richtige Frage gestellt, nämlich, dass man sich permanent auch selber fragen sollte: Ist das Glas halb leer oder halb voll? – Ich finde, gerade im Bildungsbereich, gerade im Schulsystem ist die Frage relativ leicht zu beantworten, weil das Glas jahrzehntelang leer war und jetzt dank Frau Ministerin Claudia Schmied kontinuierlich gefüllt wird.

All die Maßnahmen, die wir hier beschließen, all die Maßnahmen, die wir im Ausschuss diskutiert haben – von der Modularen Oberstufe über die Ganztagesbetreuung, bis hin zum Ausbau der Neuen Mittelschule und anderen Dingen –, sind immer eine Verbesserung – eine Verbesserung, die in den letzten Jahrzehnten noch unvorstellbar gewesen wäre.

Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir diese Bildungsreform gemeinsam weiterführen und eben das Glas gemeinsam füllen, auch wenn es nicht von einem Tag auf den anderen gleich voll sein wird.

Für mich als Sozialdemokratin ist es natürlich auch immer wichtig, die Gerechtig­keitsfrage zu stellen: Führt es zu mehr Gerechtigkeit? Frau Kollegin Haubner hat hier schon ausgeführt, wie viel die Eltern für Nachhilfe ausgeben und wie ungerecht dadurch das System wird. Deswegen ist für mich der Ausbau von Ganztagsschulen auch ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit.

Ich verstehe die Kritik, dass es noch nicht schnell genug geht; da schließe ich mich immer an, denn es könnte immer alles schneller gehen. Ich glaube aber, der Ausbau


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