Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 168

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können. Deswegen ist die Kooperation für die Nachmittagsbetreuung wichtig. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

16.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. – Bitte.

 


16.51.53

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Die Ausweitung der Tagesbetreuung ist sinnvoll. – Dass ich als Arzt dazu das Wort ergreife, wird Sie wahrscheinlich etwas verwundern, aber ich mache darauf aufmerksam: Es gibt eine Studie deutscher Kinderärzte – sie wurde erst vorgestern veröffentlicht –, die besagt, dass in den letzten zehn Jahren die deutschen Kinderärzte beobachten, dass die Kinder kränker werden – mehr Über­gewicht, weniger Bewegung, auch die Zahl der psychischen Krankheiten steigt. Sie führen das darauf zurück, dass sich die Kinder zu wenig bewegen und im Schnitt vier Stunden vor dem Fernseher sitzen, das Internet kommt noch dazu. Und das macht die Kinder zum Teil konzentrationsunfähig und auch fahrig.

Wir sehen das auch in den österreichischen Praxen: Kinder sind heute etwas anders als früher, insbesondere im städtischen Bereich, wo Schizophrenie und Depressionen auch bei Kindern deutlich häufiger vorkommen.

Darum ist eine strukturierte Tagesbetreuung für die, die es brauchen, sehr, sehr wichtig. Glauben Sie mir: Jeder Euro, den wir da investieren, ist ein gut investierter Euro, auch aus der Sicht der Gesundheitspolitik! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

16.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Mag. Fuhrmann gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.53.18

Abgeordnete Mag. Silvia Fuhrmann (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Auch die Ausführungen meines Vorredners, Kollegen Rasinger, haben ganz deutlich zum Ausdruck gebracht, wie wichtig es ist, dass man vor allem auch qualifizierte Nachmittagsbetreuung hat.

Dass Nachfrage nach Betreuung in der Bevölkerung gegeben ist und diese zuneh­mend steigt, ergibt sich aus der beruflichen Situation von Mutter und Vater. Ich denke, dass es wirklich längst an der Zeit war, dass hier – das ist durchaus schnell geschehen – mit den Bundesländern eine Lösung gefunden wurde.

Es handelt sich – nebenbei bemerkt – bei dieser Maßnahme auch um einen wichtigen Punkt, der im Regierungsprogramm verankert ist. Und ich würde schon meinen, dass das auch in der Bildungspolitik und für die Entwicklung des Schulsystems der kom­menden Jahre ein wichtiger Schritt ist.

Ich würde mir wünschen – das sei auch nebenbei erwähnt –, wir könnten auch viele andere Gesetze so schnell, so unkompliziert und vor allem auch mit der Zustimmung dieser Mehrheit auf den Weg bringen. In anderen Fällen ist das ja viel schwieriger. Umso mehr finde ich es schade, dass sich die Grünen hier dem nicht anschließen.

Das Geld steht zur Verfügung. Wir haben verschiedene Möglichkeiten des Ablaufes geschaffen. Für Betreuungsgruppen ab 15 SchülerInnen – eine Ausnahme, wenn es kleinere Schülergruppen oder kleine Schulen sind, auch schulübergreifend ist es möglich. Mit den Freizeitpädagogen, der Freizeitpädagogin wird ein neues Berufsbild geschaffen. Es ist sogar gelungen, die Musikschulen und die Sportvereine einzubin­den.

 


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