Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 181

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17.30.15 13. Punkt

Bericht des Kulturausschusses über den Antrag 1567/A(E) der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufwertung und Erhalt von Volkskunde- und Völkerkundemuseum (1380 d.B.)

14. Punkt

Bericht des Kulturausschusses über den Antrag 1598/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen betreffend gerechte Bezah­lung für KulturarbeiterInnen (1381 d.B.)

 


Präsident Fritz Neugebauer: Ich rufe die Punkte 13 und 14 der Tagesordnung auf, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Unterreiner. – Bitte.

 


17.30.48

Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte heute über den Plan, zwei wichtige Museen in Österreich zusammenzulegen, sprechen. Der Plan ist gescheitert, ich bin froh darüber, weil jetzt eine Chance entstanden ist, dass die beiden Museen einer gedeihlichen Zukunft entgegengehen.

Die österreichische Museenlandschaft wird eher von Kunstmuseen geprägt, und in dieser Hinsicht gibt es auch sehr viele Bemühungen seitens der Kulturpolitik. Aber bei den großen Kulturmuseen sieht die Sache ganz anders aus. Da gab es nun, wie ich schon vorher erwähnte, dieses Projekt „Museum neu“, das vorsah, diese beiden großen Kulturmuseen, das Volkskundemuseum und das Museum für Völkerkunde, zu verschmelzen, und diese Sache ist, wie ich schon sagte, kläglich gescheitert. Das musste auch scheitern, denn die beiden Museen haben zwei völlig verschiedene Kernaufgaben.

Das Museum für Völkerkunde, übrigens eines der fünf bedeutendsten Völkerkunde-Museen weltweit, zeigt Zeugnisse verschiedenster Völker, aus Afrika, aus Asien, aus Nord- und Südamerika, und war bis 2000 ein eigenständiges Bundesmuseum. Damals war von dem damaligen Direktor Seipel die Idee an die damalige Ministerin heran­getragen worden, dass man dieses seinem Museum einverleiben solle, und die dama­lige Ministerin Gehrer hat zugestimmt. Unserer Meinung nach war das ein großer Fehler, denn es hätte ein eigenständiges Bundesmuseum bleiben sollen. Es ist eben seit 2001 eine Abteilung des Kunsthistorischen Museums und hat seitdem auch sehr an Bedeutung verloren.

Das Österreichische Museum für Volkskunde hingegen – man soll die zwei nicht vermischen, es sind vollkommen verschiedene Museen – ist aufgrund seiner umfang­reichen Sammlungen und Forschungstätigkeiten zur Volkskunst Österreichs, also eine ganz andere Sache, und seiner Nachbarländer, nämlich der ehemaligen Kronländer Österreichs, das größte seiner Art in ganz Europa.

Seit Jahren wurden diese beiden Museen ausgehungert und befanden sich in einem zermürbenden Schwebezustand. Das Volkskundemuseum bekommt eine beschämend niedrige finanzielle Unterstützung, nämlich nur 400 000 €. Damit Sie sich das vorstellen können im Vergleich zu den anderen Museen: Zum Beispiel das MAK, wo der jetzige Direktor wegen verschiedener Unzulänglichkeiten gehen musste, bekommt 9,5 Millio­nen € – nur damit Sie sehen, wie wenig Geld dieses großartige Volkskundemuseum in


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