Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 193

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berichtet, dass die adäquate Rechtsgrundlage die Struktur im Kunsthistorischen Museum wäre.

Zum Dritten: Kollege Zinggl hat mich im Ausschuss gefragt, woher ich es hätte, dass das Volkskundemuseum selbst aus dem Projekt ausgestiegen sei. Am 26. April hat der Verein für Volkskunde mit diesem Schreiben an das Kunsthistorische Museum seinen Ausstieg begründet – wohl unter den gegebenen Umständen; das ist selbstverständlich richtig, was Sie gesagt haben. Ich füge hinzu: vorerst, hoffentlich nicht auf Dauer!, denn im selben Brief schreibt der Verein auch, dass er in Zukunft enger mit dem Völkerkundemuseum kooperieren wird, ein Netzwerk aufbauen wird. Und jetzt wörtlich zitiert aus diesem Brief:

Möglicherweise lässt sich das Projekt Museum NEU, das aus einer institutionellen Verknüpfung zweier Wissenschaften entstünde, zu einem späteren Zeitpunkt unter anderen Voraussetzungen aufnehmen.

Und wo sind nun unsere ideologischen Unterschiede? – Ihre Haltung ist aus unserer Sicht absolut nicht zeitgemäß. Ihre Deutung, ausschließlich die eigene Geschichte, die eigene Identität sozusagen darzustellen, ist nicht die unsere. (Zwischenruf der Abg. Mag. Unterreiner.) Sie wollen nicht, dass zugleich die Kulturen anderer, fremder Länder dargestellt werden, wir hingegen wollen ein Museum, das nicht abgrenzt, das nicht ausgrenzt, Frau Kollegin (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Unterreiner), das sich mit den Kulturen anderer Länder in einen Kontext setzt und das ein lebendiger Ort der Begegnung mit unterschiedlichen Lebenswelten ist, sehr geehrte Damen und Herren.

Wir setzen nicht auf künstliche Ausgrenzung, sondern auf ein innovatives Museum Neu, das eine Einladung zu einer aktiven und kritischen Begegnung mit den Kulturen ist.

In diesem Sinne lehnen wir Ihren Antrag ab, genauso wie den Entschließungsantrag, den Kollege Markowitz eingebracht hat, denn die Frau Minister hat eine ausreichende Begründung geliefert. (Abg. Markowitz – auf dem Sitzplatz des Abg. Bucher sitzend und dem Redner zuwinkend –: Hallo, hier!)

Und zu Stübing kann ich nur sagen, hier laufen Verhandlungen. (Abg. Markowitz: Kollege Sacher!) Es stimmt nicht, dass nichts geschieht, denn hier laufen Verhand­lungen. Daher ist auch dieser Antrag nicht notwendig. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

18.07

18.07.20

 


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Ich schließe die Debatte.

Wir stimmen über jeden Ausschussantrag getrennt ab.

Zunächst gelangen wir zur Abstimmung über den 13. Punkt der Tagesordnung: Antrag des Kulturausschusses, seinen Bericht 1380 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Wenn Sie dem zustimmen, bitte ich um ein Zeichen. – Das ist mit Mehrheit angenommen.

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Markowitz, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend Umsetzung der Entschließung des Nationalrats vom 7. Juli 2010.

Wer diesen Entschließungsantrag unterstützt, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Er findet keine Mehrheit. Der Antrag ist abgelehnt.

 


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