Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll114. Sitzung / Seite 141

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Richtig ist, dass Landeshauptmann Gerhard Dörfler ausverhandelt hat, dass der Bund die Verteilung vornimmt, und keine genauen Prozente mit ausgehandelt hat.

Weiters hat Abgeordneter Petzner behauptet, wir hätten im Landesparteivorstand die genaue Verteilung beschlossen.

Richtig ist, dass Stefan Petzner beim Landesparteivorstand natürlich nicht dabei ist und wir das so nicht beschlossen haben. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Linder – die soge­nannte Scheibenwischerbewegung machend –: Herr Präsident! Muss ich mir so etwas gefallen lassen?)

17.40


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Haberzettl. – Bitte.

 


17.40.41

Abgeordneter Wilhelm Haberzettl (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Es gibt auch noch ein zweites Bundesland, das die 90-jährige Zugehörigkeit zur Republik Österreich feiert, nämlich das Bundesland Burgenland. Auch diesem Land soll aus diesem Anlass ein Zuschuss in Höhe von 4 Millionen € gewährt werden. Die Mittel sind ebenfalls zweckgebunden, ich werde darauf nicht näher eingehen.

Lassen Sie mich aber, bitte, in diesem Zusammenhang eine andere Perspektive zum Zugang „90 Jahre Österreich“ finden. Die Geschichte und Entwicklung des Burgenlan­des sind geprägt durch politische und historische Einflüsse. Zu den wichtigsten der bur­genländischen Besonderheiten zählen die klimatischen und naturräumlichen Gege­benheiten, das Zusammentreffen von Alpen und Tiefebene, von kontinentalem, atlanti­schem und mediterranem Klima, der Neusiedler See und seine einzigartige Flora und Fauna, die dörflichen Strukturen und das Fehlen großer Städte verbunden mit einem funktionierenden Zusammenleben verschiedener Volks- und religiöser Gruppen, die Vielzahl an Thermen und Mineralwässern und die Bekanntheit – das muss auch er­wähnt werden – als Gebiet mit ausgezeichneten Weinen, die burgenländischen Fest­spiele und die für ein derart kleines Land ungemein große Musiktradition, die Jahr­hunderte, sogar Jahrtausende alte Grenzlandsituation mit der für vier Jahrzehnte be­sonderen Situation eines Lebens am Eisernen Vorhang, Aufmarsch- und Durchzugs­gebiet mit den Begleiterscheinungen Entvölkerung und Wiederansiedlung, aber auch Fluchtgebiet beispielsweise für aus Gründen der Religion Verfolgte, die Korridorfunk­tion dieser Region mit alten Handelswegen wie zum Beispiel der Bernsteinstraße.

Das Burgenland ist nach Wien das zweitjüngste Bundesland Österreichs und der ein­zige Gebietszugewinn Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg. Das Burgenland ist das einzige Bundesland, dessen Name in der NS-Zeit getilgt wurde.

Ich glaube, das sind auch gute Gründe, fernab der Öffentlichkeit die 90 Jahre Burgen­land mitzufeiern. (Beifall bei der SPÖ.)

17.43


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Zinggl. – Bitte.

 


17.43.26

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Werte Damen und Herren! Ich muss dem Kollegen Obernosterer da schon sehr recht geben und empfinde es als mehr als strange – „strange“ darf man ja nicht sagen, „be­fremdlich“ würden die Freiheitlichen besser verstehen (Zwischenrufe bei der FPÖ) –, also mehr als befremdlich, dass da in Sonntagsreden vorgestern – offensichtlich waren das Sonntagsreden, da wird irgendwie das Gemeinsame beschworen und der friedfer­tige Aufbruch und Pipapo – gesagt wurde, dass Dörfler, der die Ortstafeln verhandelt hat und sich dafür feiern lässt, auch das Memorandum unterschrieben hat, in dem auch von gewissen Leistungen die Rede war. Die waren ja letztendlich auch die


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