Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll114. Sitzung / Seite 159

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der Neurochirurgie gibt. Das betrifft bei der Orthopädie vor allem Hüften, und da wäre schon zu bemängeln, dass man hier die Unfallchirurgie vergessen hat, wo mindestens, schätze ich jetzt, gleich viele Hüftendoprothesen implantiert werden wie auf der Ortho­pädie. Vielleicht lässt sich das einmal nachholen.

Des Weiteren wäre natürlich wichtig, dass, wenn das schon die Länder machen sollen, Sie doch bezüglich Kriterien für den Ablauf und die Organisation dieser Wartelisten ein Auge darauf werfen sollten, dass das in etwa bundeseinheitlich geschieht und wir nicht wieder einen Fleckerlteppich an Qualität haben.

Die Einführung von Kinder-Opferschutzgruppen finde ich positiv. Wir wollten das noch um behinderte und auch alte behinderte Menschen erweitern, weil gerade in gewissen Heimen und Pflegeeinrichtungen doch hin und wieder – leider! – Übergriffe vorkom­men. Dem ist nicht ganz Rechnung getragen worden, aber immerhin hat man in einer Ausschussfeststellung unseren Wunsch nach barrierefreiem Zugang festgehalten.

Die Änderungen in der Ethikkommission sind durchwegs positiv, aber es ist ein kleiner Fauxpas passiert: Es gibt auch einen Facharzt für klinische Pharmakologie, und den nicht zu erwähnen macht eigentlich diesen Facharzt ich will nicht sagen überflüssig, aber fair ist es jedenfalls nicht.

Betreffend das Hüftprothesenregister wollten wir schon genau das, was Kollegin Ober­hauser gesagt hat, nämlich eine zentrale Stelle, wo man nachverfolgen kann, wo auto­matisch ein Frühwarnsystem entsteht, weil man sieht, wie lange die Haltbarkeit einer Endoprothese ist. Das dient jedenfalls der Qualitätssicherung und ist ein bedeutender Fortschritt.

Also nochmals: Ich glaube, alle Parteien arbeiten, wenn es um die Vernunft geht, lieber zusammen als gegeneinander, und wenn Ihr Ministerium uns da mehr Chancen eröff­net, würde ich mich freuen. (Beifall bei den Grünen.)

18.41


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. – Bitte.

 


18.41.50

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Minister! Hohes Haus! Wir reden heute über mehrere kleine, aber wichtige Schritte in Richtung Verbesserungen im Gesundheitswesen – ich erwähne nur die Warteliste. Frau Kollegin Oberhauser hat es schon gesagt: Transparenz ist gut und führt interessanterweise auch zur Verkürzung der Wartezeiten.

Auch das Implantatregister ist wichtig. Ich erwähne ein Erlebnis: In Deutschland hat mir ein Primar einer chirurgischen Abteilung gesagt, es gibt Hüften, die 400 € oder 600 € kosten, andere kosten 1 600 €. Wenn man dort im LKF, im leistungsorientierten Sys­tem, 1 100 € bekommt, macht die Spitalsverwaltung Druck, möglichst eine billige Hüfte einzukaufen. Er hat aber gesagt, er macht das nicht, weil er glaubt, die halten kürzer und rosten. – Also so unerheblich ist dieses sogenannte Implantatregister nicht, denn dann bekommt man endlich Daten an die Hand: Stimmt das mit diesen rostigen Hüften wirklich? – Ich glaube, irgendetwas wird schon dran sein, obwohl ich es nicht beweisen könnte.

Ich möchte aber die paar Minuten, die ich habe, nützen, um Prinzipielles zu sagen. Ich höre jeden Tag die Frage: Wann kommt endlich die Gesundheitsreform? – Das ist wie das Ungeheuer von Loch Ness: Wenn einem nichts mehr einfällt, dann kommt man entweder auf die Verwaltungsreform oder die Gesundheitsreform. – Gestern gab es wieder ein diesbezügliches Statement von Felderer.

 


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