nalen Gesundheitszielen ist vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, der organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Gesundheitsversorgung, vor dem Hintergrund von spezifischen Belastungen und Herausforderungen und gleichzeitig im Zusammenhang mit sozialer Ungleichheit, mit steigendem Leistungsdruck und mit der wirtschaftlichen Entwicklung zu sehen.
Ziel muss es sein, jene Voraussetzungen zu schaffen, die helfen, den Menschen gesund zu erhalten und nicht erst auf seine Krankheiten zu reagieren. Es rücken also jene Faktoren in den Vordergrund, die die Gesundheit entscheidend beeinflussen.
Diese Gesundheitsdeterminanten, wie zum Beispiel Bildungsstatus, Umwelteinflüsse, soziale Sicherheit und Arbeitssituation, bieten eine strategische Orientierung. Berücksichtigt werden dabei sowohl unterschiedliche Bereiche als auch Aspekte. Hohe Qualität, Patientensicherheit und Bedarfsgerechtigkeit sind wesentliche Merkmale eines zukunftsorientierten Gesundheitssystems. Auf Basis dieser Gesundheitsziele werden sektorenübergreifende Maßnahmen geplant und implementiert.
Bei der Gesundheitskonferenz im Mai dieses Jahres wurden sechs zentrale Themenfelder beziehungsweise Ansatzpunkte für die Erarbeitung von Gesundheitszielen definiert. Diese sind: gesunde Lebensbedingungen, gesundes Verhalten, gesundheitliche Chancengleichheit, Gestaltung des Versorgungssystems, spezielle Zielgruppen und das Thema Volkskrankheiten. Bei der Erarbeitung soll nicht nur ein intersektoraler Querschnitt von Entscheidungsträgern, sondern auch die Bevölkerung selbst mit einbezogen werden. Der Prozess der Erarbeitung von Gesundheitszielen soll ein Jahr dauern und im Sommer 2012 abgeschlossen werden.
Die Gesundheitsziele selbst sollen breit formuliert sein und einen wesentlichen Schritt zur österreichischen Gesundheitsstrategie, Gesundheit für alle, bilden. Wenn Sie so wollen, es soll eine zukunftsweisende Weichenstellung für unser gesamtes Gesundheitssystem darstellen. (Beifall bei der SPÖ.)
20.32
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Grünewald. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.
20.32
Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Es ist nicht nur immer ein besseres Klima, wenn Anträgen zugestimmt wird, schlichtweg ist es manchmal einfach die Vernunft und der Anstand. Ich bin sehr froh, dass das Suizidpräventionsprogramm, welches ich mir gewünscht habe und das als Antrag eingebracht wurde, von allen Parteien unterstützt wird.
Wir reden hier über keine sehr witzigen Sachen. Ich habe in manchen Nachtdiensten sogar zwei Menschen erleben müssen, denen es gelungen ist oder die es versucht haben sich umzubringen, und zwar manchmal auf eine Art und Weise, dass einem diese Bilder nie mehr aus dem Kopf gehen. Die Menschen werden ganz still und es ist eine Art dunkle Seite des Mondes, hinter die viele von uns nicht schauen können, auch viele Therapeuten nicht, wo manches aus heiterem Himmel passiert, Patienten sich zurückziehen, schweigen und keinen rationalen Argumenten mehr zugänglich sind. Da hilft auch die Logotherapie von Viktor Frankl nichts. Wenn die Leute keinen Sinn des Lebens sehen, wird man ihnen diesen auch nicht einimpfen können. Das ist zu akzeptieren, auch wenn es noch so tragisch ist. Hier muss etwas getan werden.
Spindelberger hat schon etwas gesagt über den österreichischen Weg. Ich zitiere aus einer psychiatrischen Zeitschrift, hier wird auch der österreichische Weg beim Suizidpräventionsprogramm erwähnt und da steht in der Publikation: Lediglich Einzelinitia-
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