Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses
mit Debatte (Verlangen)
§ 33 Abs 1 iVm § 33 Abs 2 GOG-NR
der Abgeordneten Josef Bucher, Mag. Ewald Stadler, Gerald Grosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gemäß § 33 GOG-NR zur umfassenden Untersuchung von mittelbaren und unmittelbaren Geldflüssen ohne entsprechende Gegenleistungen in das direkte Umfeld von Politikern und politischen Parteien in den Fällen Telekom, BUWOG und Behördenfunk
Gegenstand der Untersuchung
Untersuchung von mittelbaren und unmittelbaren Geldflüssen ohne entsprechende Gegenleistungen in das direkte Umfeld von Politikern und politischen Parteien in den Fällen Telekom, BUWOG und Behördenfunk und insbesondere Klärung der Frage, ob und inwieweit derartige Geldflüsse politische Entscheidungen beeinflusst haben.
Untersuchungsauftrag
Der Untersuchungsausschuss soll durch die Anwendung aller in der VO-UA vorgesehenen Instrumente zum Untersuchungsgegenstand, insbesondere durch die Vorlage von Akten der Bundesministerien sowie durch die Anhörung von Auskunftspersonen, die den Gegenstand der Untersuchung bildenden Umstände ermitteln.
Begründung
Schon seit vielen Jahren gibt es immer wieder – meist nicht belegbare und strafrechtlich nicht verfolgte – Hinweise auf undurchsichtige Geschäfte im Dunstkreis der Politik. Die Palette umfasst viele Spielarten: Von der erstaunlich schnellen finanziellen Sanierung ganzer hochverschuldeter Parteien bis hin zur Vergabe einzelner Leistungen zu ungewöhnlich hohen Preisen, von angeblichen Leistungen, die ungewöhnlich gut bezahlt werden und seltsamen Vergabeverfahren, die so lange wiederholt werden, bis das Ergebnis „passt“ bis hin zu seltsamen Häufungen von staatsnahen Geschäften bestimmter Wirtschaftstreibender, die sich mit Festen, Aufsichtsratsmandaten, Honoraren u.ä. erkenntlich zeigen, von den dunklen Hintergründen mancher Vergabe von Titeln, Ehrenzeichen und Staatsbürgerschaften bis zu den lobbyierenden Personalverflechtungen zwischen Verwaltung, Politik und Interessenvertretungen und von Politikern, die Vorteile für politische Entscheidungen in Empfang nehmen bis hin zu Freundschaften, die zu finanziell interessanten Ergebnissen führen usw. usf.
Der aktuelle Fall „Telekom“ hat nun mit seinen möglicherweise bis in die damalige Bundesregierung, aber auch in alle Fraktionen reichenden Ausläufern das Fass in den Augen der Österreicherinnen und Österreichern endgültig zum Überlaufen gebracht. Der Ruf der österreichischen Politik und ihrer Akteure ist nun insgesamt bedroht, was wiederum unabsehbare Folgen für das Funktionieren der Demokratie in Österreich haben kann.
Zeit, endlich reinen Tisch zu machen und politisch einen gemeinsamen Neuanfang mit sauberen Händen zu machen!
Die Antragsteller schlagen daher vor, das offenbar in weiten Bereichen bestehende System der „Verhaberung“ der Spitzenpolitik mit der „Groß“-Wirtschaft mitsamt seiner
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